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RE: Phono Pre - gelöschter_User - 07.12.22

(07.12.22, 11:03)thosch schrieb: Habt ihr Erfahrungen mit Übertragern? Es gibt da z.B. noch den 320er der dann für zwei Dreher nutzbar und auch noch einstellbar ist...

Ja, hier habe ich davon berichtet

https://plattenspieler-forum.de/showthread.php?tid=1419


RE: Phono Pre - Xosh2501 - 07.12.22

Da hier explizit nach dem AU-320 gefragt wird und dieser im SUT-Faden vom Don so gut wie nicht thematisiert wird:
diesen Übertrager konnte ich dieses Jahr in fast neuwertigem Zustand sehr sehr günstig in Japan ergattern. Wie du sagst, Thomas, man kann zwei Dreher anschließen und beide Eingänge sind schaltbar  zwischen 3 Ohm, Durchzug oder 40 Ohm. Meine Denon-MC‘s (DL-301, -305) verstehen sich naturgemäß prächtig mit dem AU-320, welcher seinerseits über die Ampearl entzerrt wird.
Aber auch das Ortofon MC-20, ein niederohmiges System, spielt über die 3 Ohm-Einstellung sehr sehr fein. Und wenn es eben ein MM sein soll, dann funktioniert das auch prima. So habe ich meine Ampearl auf zwei Eingänge und MC erweitern können. 
Ich bin jedenfalls sehr zufrieden mit dem Übertrager, es hat sich wirklich gelohnt, ihn anzuschaffen. Aber ich würde mich dafür in Japan umschauen. Für die Preise, die hier in Europa für diesen Übertrager aufgerufen werden, kann man sich fast 2 davon in Japan besorgen, wenn man das richtige Angebot abwartet. Die Transportkosten fallen hier übrigens nicht so sehr ins Gewicht wie bei den großen und schweren Drehern…

Anbei ein Bild aus der damaligen Auktion (Buyee), da ich gerade etwa 10 Tkm vom Übertrager entfernt bin…
   


RE: Phono Pre - gelöschter_User - 07.12.22

(07.12.22, 16:11)Xosh2501 schrieb: Da hier explizit nach dem AU-320 gefragt wird und dieser im SUT-Faden vom Don so gut wie nicht thematisiert wird

Na ja, weil ich den Denon AU-320 halt nicht besitze. Aber ich kann hier trotzdem noch ein wenig beitragen, weil ich den schon mehrfach in Händen hatte und auch mehrfach habe spielen hören. Der AU-320 ist ziemlich gut. Die Übertragerkapseln sind in eine geschirmte Dose gezwängt und das Gebilde dann in die äußere Hülle verschraubt. Aus der Dose kommt die Kabelage für den rechten und linken Kanal sowie die beiden Primärwicklungen. Die "Dose" kommt von Tamura (FLT-139) und das steht immer für außerordentlich hohe Qualität.

Das Übersetzungsverhältnis beträgt wahlweise 1:10 oder 1:36 was den MC Tonabnehmer wahlweise 470 Ohm oder 36 Ohm sehen lässt. Damit ist er prädestiniert für Tonabnehmer mit bis zu 5 Ohm (in der 3 Ohm Stellung aka Übersetzung 1:36) bzw. 40 Ohm (in der 40 Ohm Stellung aka Übersetzung 1:10) Innenwiderstand. 

Denon DL-103 (nicht R) geht (in der Stellung 1:10 aka 40 Ohm) daran gut, DL-300, 301, 302, 303, 304 und 305 in deren MK1-Version auch, ein DL-311 LC dagegen passt weniger weil es nur 16 Ohm Innenwiderstand aufweist (da wäre eher 1:15 oder 1:20 das passende Übersetzungsverhältnis). An die 1:10 würde aber z.B. auch ein Monster Cable Alpha 1 oder ein EMT TSD 15 passen.

In der Stellung 1:36 würde z.B. ein Ortofon SL-15ELL, ein Ortofon MC-20 oder MC-30, ein Virgo oder ein Supex SD-900, ein Accuphase AC-1 bis AC-5, ein Goldring Eroica L und ggf. auch ein Goldring Elite oder ein Benz Micro Ebony LS gut gehen; für alle anderen Benz Micro dagegen wäre der AU-320 z.B.  unpassend - zumindest ohne Modifikation. Warum ist das so? Nun, der MC Tonabnehmer sollte auch bei einem Übertrager immer ungefähr den 10-fachen Widerstandswert seines Innenwiderstandes sehen. Weist das MC also einen Innenwiderstand von 4 Ohm auf, dann sollte sich der Abschlusswiderstand der sich durch das Übersetzungsverhältnis ergibt (oder besser der Widerstand, den das MC sieht) ungefähr 40 Ohm betragen und das wäre bei einem Übersetzungsverhältnis von 1:36 (genau wären es dann 36 Ohm) der Fall. 

Das wäre quasi die Faustformel für den passenden Übertrager:

1:10 -> das MC sieht 470 Ohm -> passend für MC mit Innenwiderstand größer 20 Ohm und kleiner 47 Ohm
1:15 -> das MC sieht 210 Ohm  -> passend für MC mit Innenwiderstand größer 10 Ohm und kleiner 21 Ohm
1:20 -> das MC sieht 118 Ohm -> passend für MC mit Innenwiderstand größer 5 Ohm und kleiner 12 Ohm
1:30 -> das MC sieht 53 Ohm -> passend für MC mit Innenwiderstand größer 3 Ohm und kleiner 5 Ohm
1:36 -> das MC sieht 36 Ohm -> passend für MC mit Innenwiderstand größer 3 Ohm und kleiner 4 Ohm
1:40 -> das MC sieht 30 Ohm -> passend für MC mit Innenwiderstand größer 2 Ohm und kleiner 3 Ohm


1:50 -> das MC sieht 19 Ohm -> passend für MC mit Innenwiderstand größer 2 Ohm und kleiner 3 Ohm, aber geringere Ausgangsspannung (<0,2 mV) und eher vintage "Spezialanwendungen" aka Stromkopplung
1:60 -> das MC sieht 13 Ohm-> passend für MC mit Innenwiderstand größer 2 Ohm und kleiner 3 Ohm, aber nochmals geringere Ausgangsspannung (<0,1 mV) und eher vintage "Spezialanwendungen" aka Stromkopplung

P.S.: Da meist preislich sehr ähnlich würde ich Dir anstatt zum AU-320 zum entré ET-100 raten. der stellt Dir Übersetzungsverhältnisse von 1:10, 1:20 und 1:40 zur Verfügung und ist damit dann universeller einsetzbar. Zudem gibt es drei schaltbare Eingänge und ebenfalls die Möglichkeit das Signal an den Übertragerkapseln vorbei zu schleusen und somit an einem der Eingänge dann ein MM anzustecken. Auch im entré ET-100 werkeln Kapseln von Tamura.


RE: Phono Pre - gelöschter_User - 07.12.22

(07.12.22, 11:03)thosch schrieb: Ich hatte mir vor zwei Jahren, nach etlichen Versuchen mit irgendwelchen VVs, einen Übertrager gekauft. Es ist ein Denon AU-300LC und bin sehr zufrieden, einfach angeschlossen und klingt gut. Habt ihr Erfahrungen mit Übertragern? Es gibt da z.B. noch den 320er der dann für zwei Dreher nutzbar und auch noch einstellbar ist...

[Bild: https://plattenspieler-forum.de/attachment.php?thumbnail=20842]

Der AU-300LC ist ein 1:10 Übertrager. Damit passt er für DL-103 (nicht R) oder eben andere MC mit ca. 40 Ohm Innenwiderstand. Es gab aber früher bei Denon zwei Übertrager die mit spezielle dem DL-103 besser gingen. Das war einerseits der AU-310 und der AU-250. Ich hab alle drei mal besessen bzw. befingert und ausprobiert.


RE: Phono Pre - malaschke - 07.12.22

(07.12.22, 20:57)Don_Camillo schrieb: oder eben andere MC mit ca. 40 Ohm Innenwiderstand. 

Das AT33PTG/2 hat wohl 10 Ohm und es klang wirklich gut, ebenso das XL55 von dem ich den Innenwiderstand aber nicht ermitteln konnte. Da ich technisch eher nicht bewandert bin frage ich mich, ob ich das AT dann lieber nicht mit dem Übertrager hätte nutzen sollen. Und wie es jetzt mit dem XL55 aussieht...


RE: Phono Pre - gelöschter_User - 07.12.22

(07.12.22, 21:53)thosch schrieb:
(07.12.22, 20:57)Don_Camillo schrieb: oder eben andere MC mit ca. 40 Ohm Innenwiderstand. 

Das AT33PTG/2 hat wohl 10 Ohm und es klang wirklich gut, ebenso das XL55 von dem ich den Innenwiderstand aber nicht ermitteln konnte. Da ich technisch eher nicht bewandert bin frage ich mich, ob ich das AT dann lieber nicht mit dem Übertrager hätte nutzen sollen. Und wie es jetzt mit dem XL55 aussieht...

Technisch verhält sich das mit dem Abschluss halt prinzipiell genauso wie bei einem MM; das Ganze hat Auswirkungen auf das Frequenzgangverhalten. Das bedeutet halt aber auch, dass da immer Töne rauskommen und es auch mit nicht ganz technisch korrekt gewähltem Abschluss trotzdem gefällig klingen kann, es spielt halt nicht linear. Kaputt machen kann man also schon mal nichts. Im Umkehrschluss aber bedeutet das halt eben auch, dass es eben bei Übertragern eher nicht die eierlegende Wollmilchsau gibt. Übertrager haben immer einen eingeschränkten Einsatzbereich und das ist auch der Grund dafür, dass es Übertrager mit der Umschaltmöglichkeit auf unterschiedliche Übersetzungsverhältnisse gibt - so wird eben der Einsatzbereich vergrößert und man benötigt nicht gleich beim Wechsel des Tonabnehmers einen neuen Übertrager. Gleichzeitig aber führt die Technik hier auch viele der im Netz und in Foren postulierten Übertragervergleiche ad absurdum. Leider vergleichen die Leute dort meist Äpfel mit Birnen und deren Resultate sind meist nur Ausdruck individualisierter Missverständnisse und Falschinterpretation der Physik/ Technik. Richtiger wäre einen linearen Frequenzgangverlauf herzustellen und dann zu vergleichen; aber dann werden die Unterschiede zwischen Übertragern halt auch sehr sehr klein. Wenn also von deutlichen und großen Unterschieden berichtet wird ist mindestens eine der Paarungen aus MC und Übertrager eine klassische Fehlanpassung und der Vergleich ohne verwertbare Aussage bzw. hinfällig/ nutzlos.

Das AT-33 PTG/2 weist wie Du schon schriebst einen Innenwiderstand von 10 Ohm auf; damit wäre 1:20 das passendere Übersetzungsverhältnis und der AU-320 wäre nicht wirklich passend. Das SONY XL-55 weist einen Innenwiderstand von 40 Ohm auf und lässt sich somit auch mit allen Übertragern, die zum 103 passen (Übersetzungsverhältnis 1:10) gut und linear betreiben. Da passt also auch der AU-320 in der Stellung 40 Ohm gut.


RE: Phono Pre - gelöschter_User - 07.12.22

Wenn wir schon in der Technik und dem AU-320 stecken. Die Stellung 40Ohm mit dem Übersetzungsverhältnis 1:10 kann man durch je Kanal einen 24 k Ohm (genau wären es 24k258 bzw. wenn man unbedingt viel Geld ausgeben will der 24k3 aus der E192 Reihe) Widerstand parallel zum Eingang der Phonostufe (und deren Eingangswiderstand von 47k Ohm) auch für z.B. die Verwendung eines DL-311 LC mit seinen 16 Ohm Innenwiderstand "passend" machen. Dann stimmt zwar das Übersetzungsverhältnis für die Lautstärke ggf. noch nicht, aber das DL-311LC würde zumindest den korrekten Abschlusswiderstand sehen und linear spielen. Für das AT-33PTG/2 und seinen Innenwiderstand von 10 Ohm wäre am AU-320 in der Stellung 40 Ohm der beschriebene Parallelwiderstand ebenfalls aus der E192 Reihe und mit dem Wert 12k7 Ohm der Richtige.


RE: Phono Pre - Xosh2501 - 08.12.22

(07.12.22, 23:37)Don_Camillo schrieb: Wenn wir schon in der Technik und dem AU-320 stecken. Die Stellung 40Ohm mit dem Übersetzungsverhältnis 1:10 kann man durch je Kanal einen 24 k Ohm (genau wären es 24k258 bzw. wenn man unbedingt viel Geld ausgeben will der 24k3 aus der E192 Reihe) Widerstand parallel zum Eingang der Phonostufe (und deren Eingangswiderstand von 47k Ohm) auch für z.B. die Verwendung eines DL-311 LC mit seinen 16 Ohm Innenwiderstand "passend" machen. Dann stimmt zwar das Übersetzungsverhältnis für die Lautstärke ggf. noch nicht, aber das DL-311LC würde zumindest den korrekten Abschlusswiderstand sehen und linear spielen....

Ich hatte ja mal solche Parallelwiderstände gebastelt, siehe hier:
https://plattenspieler-forum.de/showthread.php?tid=871&pid=19399#pid19399
Da ich ja bald das Denon DL-311LC ausprobieren werde, wäre der 47 kOhm Widerstand noch im positiven Sinne zuträglich, oder dann lieber nix dergleichen?

Na, schnell mal selbst überschlagen lande ich dann doch bei 23,5 kOhm an der Vorstufe, und somit näher an den 16 Ohm des Denon, n'est-ce pás?


RE: Phono Pre - gelöschter_User - 08.12.22

Der Parallelwiderstand muss 24k groß sein, nicht der resultierende Widerstand aus Parallel- und fest im Eingang verlöteten 47k Ohm


RE: Phono Pre - Xosh2501 - 08.12.22

Ja, schon klar, zusammen mit den 24 kOhm kommt man auf 16 kOhm, mit den den 47 kOhm halt „nur“ auf 23,5 kOhm, aber halt näher an den 16 kOhm. Oder sind meine Synapsen wieder im üblichen Elektrotechnik-Blackout?