Plattenteller-Auflagen: Original oder Optimum?
#51
Die Diskussion schlägt eine neue Richtung ein und da möchte ich noch einmal etwas in den Ring werfen, das ich - vielleicht fälschlicherweise - oben selbst geschrieben habe: die Gummi-Tellermatten wiegen bei einigen Spielern teilweise annähernd so viel wie der Teller selbst (als Beispiel nannte ich den Dual CS 2235 Q - der Teller wiegt, wenn ich das richtig in Erinnerung habe, 400 Gramm, die Matte 300 Gramm). Allerdings ist der Teller des CS 2235 Q ein dünner Blechteller, wenn man's auf die Spitze treibt. Das Gewicht bringt er hauptsächlich am Rand auf die Waage - wegen des eingeklebten Bleirings (oder hat er schon das Kupferkabel?).

Jetzt stellt sich mir die Frage bei der Unwucht-Debatte: hat Dual die Teller mit oder ohne dem eingeklebten Bleiring ausgewuchtet und wuchtet Fehrenbacher heute immer noch aus? Machen das die anderen Hersteller? Oder sind die Toleranzen (vielleicht auch wegen geänderter Fertigungsmethoden) so gering, dass man das vernachlässigen kann?

Fakt ist jedenfalls - und insofern war mein Hinweis mit dem Gewicht der Tellermatte irreführend - dass das Gewicht alleine wenig bringt bzw. weniger effektiv wirken kann, je nachdem, wo es angebracht ist.

Noch etwas zum Thema Unwucht: die RPM-App ist ja recht beliebt und ich finde, man kann sie als Alternative zur Drehzahlbestimmung (statt Stroboskop-Scheibe) ganz gut verwenden. Sie wird jedoch auch eingesetzt, um den Gleichlauf (W & F) zu messen. Bei mir kamen dabei immer recht gruselige Ergebnisse zustande, bis ich mir mittels 3D-Druck eine Handyhalterung erstellt habe, um das Handy über dem Plattentellerdorn platzieren zu können. Seitdem sind die Ergebnisse besser, als wenn das Handy neben dem Dorn zu liegen kommt. Trotzdem: mit dem Programm WFGUI und einer Testplatte mit 3150 Hz-Sinus-Ton sind noch vertrauenserweckendere Ergebnisse drin, die auch reproduzierbar sind (allerdings habe ich von 3 Testplatten nur eine, die brauchbar ist, das ist allerdings wieder ein anderes Thema).

Daher: Je nach Gewicht der Matte (oder des verklebten Teppichs oder was auch immer) dürfte die Unwucht immer so gering ausfallen, dass sie nicht hörbar ins Gewicht fallen sollte (ich habe die grammatikalische Form des Verbs mit Bedacht gewählt). Je nach Tellerbeschaffenheit - da gibt es ja in der Tat gruselige Konstruktionen - kann ich mir auch glaubhaft Verbesserungen vorstellen. Andererseits glaube ich, dass die Teller, je besser sie produziert sind, umso weniger Nachhilfe durch eine Tellermatte bedürfen, oder?
Viele Grüße
Darwin (Thomas)
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#52
Teller kann man auf unterschiedliche Weisen herstellen.
Teuer aber dafür mit maximaler Symmetrie: Drehteile aus dem Vollen
Etwas günstiger: Druckgussteile abdrehen
Bei beiden braucht man praktisch keine Mühen aufs Auswuchten verschwenden, da sie praktisch perfekt rund sind.

Blechteller sind da eine ganz andere Nummer. Von Haus aus sind sie immer etwas weniger Rund, als die Pressform. Das Gewicht kommt nachträglich und mit dem Gewicht werden sie auch ausgewuchtet. Masse am Rand wirkt sich durch die in ihr gespeicherte Energie natürlich viel günstiger aus, als Masse in Achsnähe.

Ganz billig sind dann Kunststoffspritzguss oder einfache Blech.Teller ohne extra auswuchten. Hier ist die Masse so gering, dass der komplette Gleichlauf aus dem Antrieb kommen muss.

Eine hohe Masse sorgt nicht unbedingt für einen guten Gleichlauf, wenn man ganze Umdrehungen betrachtet, aber sie mittelt recht gut sehr kurzzeitige Unterschiede aus.
Gruß

Jan


Hifi ist zu 40% Klang und 40% Optik. Der Rest sind Vorlieben.

Dreher im aktiven Einsatz:
JVC QL-Y55F, SABA PSP 910, Technics SL-1300, Hitachi PS-58

Abzugeben:
Sharp Optonica RP-5100, Luxman PD-284, Sonab OA5, SABA 60L

ToDos:
Dual: 1019, Dual 1219, Revox B795, Sony PS 5550, Technics SL-Q 33
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#53
So weit ist es schon gekommen dass ich Plattenteller auf die Waage lege. 
Dieser hier bringt ohne Matte 2,9 kg auf die Waage.. Und die Matte ist ebenfalls sehr dick und schwer..
Das was mich aber am meisten fasziniert ist dass der Dreher diese 3kg + X in weniger als einer 1/3 Umdrehung auf Sollgeschwindigkeit bringt.. 
Gefühlt ist der Teller fast so schwer wie ein ganzer Dual cs 731q.. 

Aber das nur nebenbei.. 
Es mag nun durchaus sein dass eine Tellermatte in der Tat einige Vibrationen dämpfen kann.. 
(Ausgehärtetes Treibrad z.B.) 
Aber: dann ist das Problem nicht die Matte sondern der Dreher.. 
Wer einen Dreher aus der guten alten Zeit hat, der kann den Rumpelwert sehr wahrscheinlich in den technischen Daten finden.. (mehr als 85dB Din B wären es in diesem Falle.. ) also deutlich über dem Dynamikbereich einer perfekt gepressten Schallplatte.. Also sch. egal welche Auflage, weniger als mich hörbar geht irgendwie nicht.. 
   
   
Manchmal, wenn ich ein bisschen neben mir stehe und gucke, was ich da so mache, muss ich plötzlich grinsen. Und dann lachen wir beide.  Big Grin
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#54
Mein oller CS 1219 (Reibrad) bekleckert sich da nicht mit Ruhm. Schwerer Teller und die besondere Ausformung der Tellermatte zum Trotz:

   

Der CS 2235 Q müsste etwas bessere Werte als die aus dieser Tabelle (vom CS 2225 Q mit leichterem Teller und Matte):

   

Ich bin kein Freund von Reibradlern, vielleicht, weil der 1219 schon fast das Ende der Fahnenstange im Dual-Programm darstellt und trotzdem einfach nur "laut" ist. Ausgerechnet der "Plastikbomber" 2235Q verweist das "Eisenschwein" in seine Schranken. Der ist aber auch mit Direktantrieb ausgestattet und irgendwie haben die bei Dual trotz aller Sparmaßnahmen hinbekommen, dass der Motor den Teller antreibt und nicht den Generator  Big Grin
Viele Grüße
Darwin (Thomas)
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#55
Hallo,

kalt verformtes hat in sich schon Spannungen.
Wird das nun abgedreht, so wird es sich verwerfen.

Eine geringe "Unwucht" des Tellers ist nicht so wichtig, wenn die Lager gut sind, aber ein verwellter Teller verhindert, dass die Platten plan aufliegen.
Ein Auf und Ab der Nadel auf der Reise durch die Rillen, macht aber Gleichlaufschwankungen und Leiern.

Grüße
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