Technics SL 23

[S. Custom]

Wirklich sehr schön.
Da du gerade Lackieren erwähnt hast. Wenn ich ein Furnier mit Klarlack lackieren (lassen) möchte, muss ich es dann absolut glatt schleifen oder gleicht der Lack kleinere Unebenheiten aus?

Es kommt natürlich ganz auf den Lack an. aber der Untergrund muss vor dem lackieren so fein wie möglich geschliffen werden. Also uneben sollte da nichts mehr sein. Lack kann keine Unebenheiten ausgleichen. Die Holzporen kannst Du nicht wegschleifen, denn je nach Holzart muss auch ein Füllgrund. Der ist natürlich farblos für Holz.
Wenn ich Gitarren lackiere nehme ich immer Lack auf Nitro Basis. Erst Füller, dann verschleifen, wieder Füller, wieder schleifen. Je nach Holz mehr oder weniger. Mahagoni benötigt viel Füller. Ahorn nur einen Durchgang.
Dann der Lack, bis zu 10 Schichten (Gitarre) Lack. Immer mit einem Zwischenschliff (Wasserschleifpapier) bis der Lack absolut eben ist und dann die nächste Schicht. 
Nitrolack hat allerdings den großen Nachteil lange auszutrocknen. Es kann vorkommen, dass bei offenporigem Holz der Lack noch "einsinkt". Auch erst nach Wochen. Aber das ist teilweise gewollt und wurde früher bei Vintage Gitarren genau so gemacht.
Für mich hat ölen oder wachsen einen entscheidenden Vorteil. Das Holz ist "offen" und falls mal irgendwo angeeckt wird, einfach Schleifleinen drüber und ölen. Fertig.
Nachteil ist ganz klar die Haltbarkeit. Z.B. gegen Handschweiß. Da ist der Lack klar im Vorteil bei einer Gitarre. Bei Seitenteilen oder Plattenspielern ist das völlig zu vernachlässigen, es sei denn ihr sabbert ständig auf den Plattenspieler. Auch der Geschmack ist entscheidend. So Hochglanz hat schon was... 
Dauert aber bis das zufriedenstellende Ergebnis da ist.
Was man nicht unterschätzen darf: im Haus lackieren geht nicht immer. Da wird auch die liebste Frau (Engelchen) sauer wenn es nach Lösungsmitteln riecht. Ölen dagegen ist... duftig. Orangenöl riecht nach frischer Wäsche und das Leinöl stinkt nun auch nicht gerade.

LG
Ingolf