sind hier auch Fans sehr alter Dreher anwesend ?
#11
(12.02.22, 16:17)nick_riviera schrieb: die Plattenspieler, die ich meine, verstecken sich leider eben nicht in den Musiktruhen. 

Um welche Plattenspielermodelle geht es Dir denn genau? Kannst Du uns bitte ein paar Beispiele mit Bildern geben?
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#12
z.B. der hier, ein Rex Sonderklasse von 1952:

   

   

Oder der hier, ein ELAC PW8 M mit Entzerrer Vorverstärker PV1:

   

   

   

Der ELAC hat noch den PV2 eingebaut, einen transistorisierten Entzerrer Vorverstärker, der aber besch... klingt. Den Plattenspieler gab es als Koffergerät, dafür war die einfache Variante gebaut.

PE hat mit den Sonderklasse Laufwerken mit Magnetsystem und Vorverstärker bereits 1951 angefangen, und von da an bis in die sechziger Jahre von jedem großen Laufwerk auch eine Sonderklasse Variante gebaut. Das letzte Laufwerk dieser Art war der PE66, der aber schon in Konkurrenz zum ersten echten HiFi Laufwerk von PE stand, dem PE33, und deshalb noch seltener ist als die Vorgänger. Bis 1956 hat PE die Vorverstärker ins Laufwerk integriert wie oben auf den Fotos zu sehen, ab dem Rex De Luxe gab es dann auch externe Vorverstärker, weil man zwischen Stereo und mono wählen konnte. Die Stereomodelle von PE hatten zuerst das Ur-Magnetsystem STS200 von ELAC verbaut, das bei PE PE8000 hieß, später gab es auch das SP1 von Bang und Olufsen, bei PE hieß das PE9000.  Die Entzerrer Vorverstärker von PE sind leider noch seltener als die von ELAC, ich habe bisher nicht mal einen Schaltplan und brauchbare Fotos gefunden. Dabei wäre der PE Vorverstärker TV5 besonders interessant, weil er im Gegensatz zum ELAC Modell eine echte Umschaltmöglichkeit für die Entzerrkennlinien hat, und nicht nur Klangregler zur groben Annäherung.

Gruß Frank
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#13
Unglaublich - die Mechaniken sehen aus wie gerade erst produziert... th_up

Sowas muss man unbedingt der Nachwelt erhalten...
LG Carsten



Für den ersten Eindruck gibt es kein zweites Mal...
Ecki40 - forever here...
Meine Geräte...? - Egal...

Meine Musik / Überzähliges Vinyl tauschen
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#14
Ah ok, Du meinst also die damals hochwertigste Mono-Wechslerklasse. Ja, das wäre sicher für hochwertige Mono-Wiedergabe auch eine Überlegung wert und sicherlich preiswerter als das was ich da für Monowiedergabe aufgezählt und angehäuft habe.

Als ich anfänglich über eine Monoausrüstung nachgedacht hatte, dachte ich übrigens an etwas ziemlich Ähnliches. Ich hätte allerdings die Generation davor mit z.B. Telefunken Concertino 39 und der Tondose TO 1001 bevorzugt, weil das noch keine Wechsler waren.

P.S.: Besonders schick wäre übrigens der Telefunken Sesselphono 3976 aus 1939

[Video: ]
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#15
Ich hab grade zufällig glaube ich so einen Telefunken TO1000 oder 1001 entdeckt. Allerdings steht dort auf dem Tonkopf wohl Siemens, eventuell gelabelt? Gabs das überhaupt? Von RFT gabs den Arm wohl zumindest auch.
Ist sowas selten und lohnenswert oder sieht man sowas öfters? Ich habe nie explizit darauf geachtet bisher muss ich sagen.

Den gleichen Arm habe ich -> hier <- finden können mit dem Siemens Logo. Scheint an sich vielleicht doch nix spannendes zu sein? Ich kann mir unter so einem Bahnschranken Arm nicht so viel vorstellen, auch wenn so ein früher Tonabnehmer reizt.
Gruß
Jan-Cedric
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#16
Ob es den von Siemens gab, weiß ich nicht. In der DDR wurde mit den alten Maschinen von Telefunken am Standort Staßfurt nach dem WWII der TO1001 weiter gefertigt. Bei Telefunken kam 1948 mit dem TO1002 der Nachfolger und ja, den TO1001 gab es auch von Telefunken Austria und bei Siemens.

TO1000 war der Vorgänger. Was dafür normalerweise bezahlt wird, weiß ich nicht, aber ich wäre interessiert.  Cool
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#17
an meinem Schaub Supraphon von 1952 ist so ein TO1000 Nachfolger dran:

   

Mit dem Sessel Phonosuper hatte ich auch mal geliebäugelt, zu einer Zeit, wo man die Dinger noch für bezahlbares Geld bekommen hat - bis ich mal einen gehört habe.

Der TO1000 im Vergleich zu den frühen Nachkriegs-PEs zeigt eigentlich eher, was für einen wahnsinnigen Fortschritt die Platte nach dem Krieg innerhalb weniger Jahre gemacht hat. Elektrodynamische Systeme gab es schon lange vor dem TO1000, die ganzen elektrischen Tondosen mit Stahlnadeln habe nach dem selben Prinzip funktioniert. Aber eigentlich war das noch Grammofontechnik, der Fortschritt am TO1000 war nicht die Verbesserung der Klangqualität, sondern die Nadelkonstruktion mit der Saphirnadel, und die Reduzierung des Auflagegewichtes, aber auf sehr hohem Niveau. Die frühen elektrischen Tondosen mit Stahlnadeln quälten die Platten mit über 100g Auflagegewicht, beim TO1001 waren es noch 25 bis 30 Gramm, was aber für Mikrorillenplatten immer noch um Welten zu hoch war. Das erste Nachkriegs Magnetsystem von PE hatte nur noch ein Auflagegewicht von 10 Gramm, und eine viel höhere Nadelnachgiebigkeit, weil der an der Nadel hängende Anker nicht mehr mechanisch mit einer Spule oder einem Kristall gekoppelt war.

Das TO1000 klingt wie ein Grammofon, mittenlastig und scharf, während die frühen Sonderklasse Laufwerke von PE schon mit dem UKW-Radio mithalten konnten. Das war schon eine kleine Revolution, die die Phonotechnik Ende der vierziger erlebt hat, ich glaube, so einen Sprung wie zu der Zeit hat die Platte bis zum Ende nicht mehr erlebt. Die zweite und letzte Version des Supraphons hatte dann übrigens einen PE-Tonarm mit dem PE3000 verbaut.

Zur Info: die Firma Telefunken ist als Gemeinschaftsunternehmen von AEG und Siemens gegründet worden, um die Kräfte für die Entwicklung der Funktechnik zu bündeln und Patentstreitigkeiten zu beenden. Von Telefunken hergestellte Teile sind immer wieder auch unter dem Namen AEG oder Siemens verkauft worden. In der DDR hat man es in der Frühzeit mit Markenrechten eh nicht so eng gesehen, und bei vielen Produkten, die sowieso keine große Zukunft mehr hatten, wurde das geduldet. In Westdeutschland verschwanden die Reste der Grammofon-Ära nach dem Aufkommen der Plattenspieler mit leichten Tonarmen sehr schnell.

Gruß Frank
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#18
Vielleicht interessant:

https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anze...8-172-7801

Ein Supraphon H13-50. Dafür gabs Tonköpfe für Mikrorille als auch Normalrille. Bestimmt ganz interessant das teil. Wie man sehen kann sind auch beide Tonköpfe dabei, unten rechts steckt ein zweiter in der "Parkposition"

Edit: https://www-oldradio-cz.translate.goog/g...x_tr_hl=en
Gruß
Jan-Cedric
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#19
danke für den Tipp, ich habe den Verkäufer mal angeschrieben. Kennst Du Dich mit diesen Ostblockgeräten aus ? Es wäre interessant, zu erfahren, an welche Geräte so ein Laufwerk angeschlossen werden konnte.

Gruß Frank
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#20
Ne, ich habe keine Ahnung davon. Aber ich kenne den vom sehen und hab das bei meiner Kleinanzeigen Suchtour vorhin zufällig entdeckt. Für das Geld kann man den ja einfach mal kaufen, nur ich kann damit nicht viel anfangen.

Angeblich ist unter dem Chassis eventuell sowas wie ein Übertragertrafo, die Ausgangsspannung liegt laut meinen Link ja bei grob 200mV. Das sollte man also ganz normal an einem Hochpegeleingang anschließen können. Ich würde es zumindest mal versuchen.
Gruß
Jan-Cedric
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