17.10.22, 12:06
Danke für den Vorstoß , ja, so eine "Anleitung" ist sicherlich sinnvoll
Hier sollten wir aber unbedingt etwas zur Qualität klarstellen. Ich möchte jetzt nicht auf der DIN Norm rumreiten sondern einfach nur kurz die Zusammenhänge darstellen.
Ein Plattenspieler besteht aus einem Tonarm, einem Tellerlager und einem Motor, der entweder den Plattenteller direkt (Direktantrieb), über (T)Reibrad oder über einen Riemen antreibt.
Wichtig ist hier
Als Orientierungshilfe sollte man hier einen halbwegs vernünftigen Mittelklasse-Plattenspieler der 80er Jahre sowie einen der ToTL (Top of the Line/ Cost no Object) Plattenspieler eines der großen Hersteller und dann vielleicht noch geteilt nach Voll-/ Halbautomat und manuelles Gerät heranziehen:
Und nun nehmen wir uns mal als Beispiel ein oder zwei moderne Kreationen
Die Geräte der damaligen Mittelklasse bekommt man von einem Händler mit Garantie ab ca. € 300 aufwärts, sind diese noch dazu generalüberholt fallen vielleicht €500 an und wenn das Gerät einen mit Nimbus versehenen Namen trägt (wie z.B. Thorens) dann sind diese Geräte auf dem Gebrauchtmarkt halt leider etwas teurer als die doch technisch höherwertigeren und überlegenen DUAL.
Die beiden Beispiele aber zeigen ziemlich deutlich auf, dass man heute bis deutlich über €2500 mit einem Gebraucht-Plattenspieler aus verlässlicher Quelle immer das höherwertige Gerät bekommt.
(17.10.22, 10:45)Lenni schrieb: Der Plattenspieler:
Neben gewissen Eigenschaften, Vollautomat, Halbautomat oder Manueller Plattenspieler, stellt sich vor allem die Frage, Neu oder gebraucht kaufen.
Insgesamt ist natürlich alles erstmal eine Frage des Geldes. Wieviel möchtet oder könnt Ihr ausgeben?
Neue Plattenspieler haben oft ein tolles Design, aber leider bezahlt man sehr oft lediglich dieses Design. Es ist schwer, wenn nicht unmöglich einen neuen Plattenspieler für unter 500 € zu bekommen, der technisch/klanglich nur annähernd an ein 100€ gebraucht Gerät aus des 80er Jahren heranreicht.
und gebrauchte Plattenspieler gibt es reichlich.
Hier sollten wir aber unbedingt etwas zur Qualität klarstellen. Ich möchte jetzt nicht auf der DIN Norm rumreiten sondern einfach nur kurz die Zusammenhänge darstellen.
Ein Plattenspieler besteht aus einem Tonarm, einem Tellerlager und einem Motor, der entweder den Plattenteller direkt (Direktantrieb), über (T)Reibrad oder über einen Riemen antreibt.
Wichtig ist hier
- bei Motor und Antrieb die Drehzahl (das bestimmt die Tonhöhe) und die Drehzahlkonstanz aka der Gleichlauf (das definiert alle zeitlichen Aspekte der Tonwiedergabe wie Rhythmus, Räumlichkeit, Instrumentendarstellung, Details)
- beim Tellerlager die Lagergüte (quasi die Passung aus Tellerachse und Lagerhülse sowie gleichzeitig die axiale Lagerung) das hat direkte Auswirkungen auf Störgeräusche wie Lagerreibung (aka Rumpeln) aber auch auf die Abkopplung von der Umgebung (hier geht es um jegliche Störeinflüsse von außen, wie Trittschall, resonierende Regalböden etc.) und diese Abkopplung von der Umgebung wird als Rumpelgeräuschabstand/ Fremdspannungsabstand angegeben und je geringer das Rumpeln und je höher der Rumpelgeräuschabstand desto mehr Details werden wiedergegeben/ in der Wiedergabe dargestellt und desto besser wird die Räumlichkeit.
Als Orientierungshilfe sollte man hier einen halbwegs vernünftigen Mittelklasse-Plattenspieler der 80er Jahre sowie einen der ToTL (Top of the Line/ Cost no Object) Plattenspieler eines der großen Hersteller und dann vielleicht noch geteilt nach Voll-/ Halbautomat und manuelles Gerät heranziehen:
Klasse | Modell | Ausstattung | Antriebsart | Gleichlaufschwankungen | Rumpelgeräuschabstand |
---|---|---|---|---|---|
Mittelklasse | Thorens TD-160 | rein Manuel | Riemen | 0,06% DIN | -65 dB DIN |
Mittelklasse | Dual CS-505-2 | nur Endabschaltung | Riemen | 0,05% DIN/ 0,035% WRMS | 69 dB DIN/ 75 dB WRMS |
Mittelklasse | Dual CS-621 | Vollautomat | Direktantrieb | 0,06% DIN/ 0,035% WRMS | 65 dB DIN |
Oberklasse/ ToTL | Denon DP-6700 | rein Manuel | Direktantrieb | 0,015% WRMS | -77 dB DIN |
Oberklasse/ ToTL | Pioneer/ Exclusive PL-70L II | nur Endabschaltung | Direktantrieb | 0,018% WRMS | -85 dB DIN |
Oberklasse/ ToTL | Pioneer PL-707 | Vollautomat | Direktantrieb | 0,035% DIN/ 0,012% WRMS | > -80 dB DIN |
Und nun nehmen wir uns mal als Beispiel ein oder zwei moderne Kreationen
- Project Debut Pro, ca. € 750 -> 0,16% WRMS/ 68dB WRMS => der ist in Sachen Gleichlauf 4 mal (0,16/0,04=400%) schlechter als die Mittelklasse der Achtziger Jahre und in Sachen Rumpelgeräuschabstand sogar noch schlechter als die damalige Einsteigerklasse
- Thorens TD-1600, ca. € 2500 -> 0,05% WRMS/ 67,7 dB DIN => der ist also in Sachen Gleichlauf als auch in Sachen Rumpelgeräuschabstand gerade mal ungefähr auf dem Niveau der 80er Jahre Mittelklasse bzw. seines damals für ungefähr DM 500/ Schilling 3750 verkauften VorgängersTD-160 (sic!)
Die Geräte der damaligen Mittelklasse bekommt man von einem Händler mit Garantie ab ca. € 300 aufwärts, sind diese noch dazu generalüberholt fallen vielleicht €500 an und wenn das Gerät einen mit Nimbus versehenen Namen trägt (wie z.B. Thorens) dann sind diese Geräte auf dem Gebrauchtmarkt halt leider etwas teurer als die doch technisch höherwertigeren und überlegenen DUAL.
Die beiden Beispiele aber zeigen ziemlich deutlich auf, dass man heute bis deutlich über €2500 mit einem Gebraucht-Plattenspieler aus verlässlicher Quelle immer das höherwertige Gerät bekommt.