Kann man eine Kaufberatung für Lautsprecher geben?
#71
(26.12.23, 16:57)HighEndVerweigerer schrieb: Weiß nur nicht, ob ich es vernünftig im Hörraum platzieren kann. Wird etwas kritischer als mit einer BR oder geschlossenen Box.

Dann - und das wäre auch für diesen Faden sinnvoll - sollte man sich zu Anfang nicht gleich auf Design- und Bauprinzipien stürzen sondern sich zuerst die wichtigen Fakten zu Abstrahlcharakteristiken, der Technik hinter Lautsprechern, den Wirkprinzipien und der Raumakustik erarbeiten. Das gute alte und ehrwürdige JBL Heritage und die dortige technische Dokumentation ist da eine gute Anlaufstelle für Treiber, Technik, Wirkprinzipien und Abstrahlcharakteristik in Verbindung mit dem Anwendungszweck aka Raum. Auch alte Fachbücher wie der Bergtold sind da eine fast unendliche Quelle, um die gröbsten Missverständnisse und Vorurteile- die man zugebener Massen mehr als nur häufig im Internet findet - gleich zu Anfang auszuräumen und für die notwendige Klarheit zur zielführenden Auseinandersetzung mit den Themen rund um Musikaufzeichnung und -wiedergabe und Schallwandler zu sorgen.
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#72
Ja, die Grundlagen sind schon sehr wichtig und erleichtern zwar einiges, aber dennoch ist es praktisch nicht möglich das Ergebnis im Hörraum exakt vorherzusagen.
Manchmal, wenn ich ein bisschen neben mir stehe und gucke, was ich da so mache, muss ich plötzlich grinsen. Und dann lachen wir beide.  Big Grin
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#73
Servus,
es kommt immer darauf an, bin ich ein Newbie und kaufe meine ersten Lautsprecher,
oder hab ich schon welche und bin mit denen nur nicht zufrieden.

Eigentlich ein sehr komplexes Thema, aber wenn man die wichtigsten Faustregeln einhält,
ist schon viel passiert.

Die optimale Abhörposition in einem Raum ohne akustische Messung einfach so zu bestimmen,
ist fast nicht möglich.
Stell ich meine Lautsprecher auf die Breite, oder besser doch auf die Lange Seite des Raumes.
Ich empfehle die Lange Seite, da die Basswiedergabe am Abhörplatz ausgewogener ist.
In der Raummitte zu sitzen ist die schlechteste Wahl.
Ich z.B. sitze genau in der Raummitte, hab aber andere Voraussetzungen in meinem Raum.

Für eine sehr gute Stereowiedergabe, ist die Aufstellung der Lautsprecher im sogenannten Stereodreieck wichtig einzuhalten.
Der Abstand zu den Seitenwänden sollte wegen der Erstreflexion und der dadurch entstehenden Laufzeitunterschiede, sowie
der unterschiedlichen Pegel gleich sein.

Die Größe des Stereodreiecks, wähle ich entsprechend des Lautsprechertyps.
Für Zwei- Wege mindestens 1,50 m Abstand und bei Drei- Wege- Lautsprechern mindestens 2,50 m
Das Stereodreieck sollte sich knapp hinter dem Kopf des Hörers schließen.
Außerdem ist eine Wandnahe Aufstellung (Rückwand der Lautsprecher) auch wegen der Erstreflexionen meistens schlecht. (z.B. Bassreflexrohr nach hinten abstrahlend)

Ich könnte noch so viel dazu schreiben, aber das sind erstmal die wichtigsten Grundvoraussetzungen, um "gut" Stereo hören zu können.
Noch viel anstrengender, wird es umso mehr Lautsprecher sich im Raum befinden.

Wie hoch setzte ich meinen eigenen Anspruch!
Bin ich zum Schluss zufrieden, wenn ich sage passt schon.
Oder muss alles perfekt aufeinander abgestimmt sein.

Meinen eigenen Anspruch kenn ich und der ist sehr hoch.
Aber ich bin im Moment so glücklich wie es ist...besser geht immer.
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#74
Lektüre zur Technik hab ich noch genug aus dem vorigen Jahrtausend. Sei es in Buchform oder Heften wie Elektor, Elrad oder Klang & Ton.

Deswegen ist mir auch klar, dass ich eine open baffle nicht wie andere Boxen platzieren kann.
Beste Grüße
Ralf

Ich will immer glänzen, obwohl ich keinen Schimmer habe..... Sad .....(abgewandelt von Heinz Erhard)
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#75
Jein Wink
Weichen verheizen immer einen nicht unwesentlichen Teil der Leistung. Darum werden da auch immer diese schön dicken Zementwiderstände oder Drahtwiderstände verbaut. Wenn du von der Raumheizung nur 5 W bekommst, möchtest du davon nicht gleich 10-15% in der Weiche verfeuern, zumal man ja oft auch noch extra Saugkreise (kein Sau-Greise Big Grin ) verbauen muss, damit die Heizung nicht auf Impedanzspitzen stößt und die ganze Energie intern verfeuert.

Hier mal die Weiche der Klonwall
   
An den gelb markierten Stellen wird jeweils ein Teil der Leistung kurzgeschlossen. (Den Saugkreis habe ich nicht markiert, da dieser ohnehin nur dann arbeitet, wenn der Bass wegen einer Impedanz von über 30 Ohm, keine Leistung zieht).
Der Bass macht übrigens "nur" um die 96 dB. Erst durch die nutzung des rückwärtigen Schalls über die Bassreflexöffnungen, kommt er in der Summe weiter hoch.
Der Mitteltöner macht bis 104 dB
Die ganze Box wird durch die Weiche auf um die 96 dB getrimmt
Gruß

Jan


Hifi ist zu 40% Klang und 40% Optik. Der Rest sind Vorlieben.

Dreher im aktiven Einsatz:
JVC QL-Y55F, SABA PSP 910, Technics SL-1300, Hitachi PS-58

Abzugeben:
Sharp Optonica RP-5100, Luxman PD-284, Sonab OA5, SABA 60L, PicoLino2

ToDos:
Dual: 1019, Dual 1219, Revox B795, Sony PS 5550, Technics SL-Q 33
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#76
Danke Mario für den schönen Beitrag. 
Ich halte es genau so, wie von Dir beschrieben. 
Jedoch mit ein paar kleineren Änderungen, da man wohl 1921, als mein Haus gebaut wurde,
das Thema Hifi komplett ignoriert hat. 
Mein Wohn/Esszimmer ist ein doppel Raum, mit breitem Durchgang.
Die andere Seite vom Wohnzimmer ist komplett Glas. 
Gleicher Wandabstand ist somit unmöglich. 
Ich habe durch den Einsatz von Hörnern die Seitenwände "aus dem Spiel" genommen.
Was natürlich für die tiefen Töne nicht funktioniert.
Manchmal, wenn ich ein bisschen neben mir stehe und gucke, was ich da so mache, muss ich plötzlich grinsen. Und dann lachen wir beide.  Big Grin
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#77
Das stimmt, Jan. 
Aber genau das meinte ich auch. Die Weiche orientiert sich praktisch am schwächsten Glied der Kette. 
Wenn der Bass nur 89 dB hat und der Höchtöner 103 dB, so muss ich den Höchtöner auf 89 dB bremsen. Ich muss also Leistung verbrennen.
Wähle ich die einzelnen Chassis jedoch clever aus, so muss ich sehr wenig Leistung verbrennen, im besten Falle gar keine. Und dann schluckt die Weiche auch praktisch keine Leistung. 

Natürlich sind bei mir auch Widerstände nötig.. 
   
Manchmal, wenn ich ein bisschen neben mir stehe und gucke, was ich da so mache, muss ich plötzlich grinsen. Und dann lachen wir beide.  Big Grin
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#78
Will man möglichst wenig Bauteile in der Weiche, wäre eine mit reinen 6dB Flankensteilheit sinnvoll. Ist jedoch fast unmöglich zu schaffen.

Ich hab jedenfalls noch keine komplette Weiche erster Ordnung gesehen.
Beste Grüße
Ralf

Ich will immer glänzen, obwohl ich keinen Schimmer habe..... Sad .....(abgewandelt von Heinz Erhard)
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#79
(26.12.23, 18:09)Lenni schrieb: Danke Mario für den schönen Beitrag. 
Ich halte es genau so, wie von Dir beschrieben. 
Jedoch mit ein paar kleineren Änderungen, da man wohl 1921, als mein Haus gebaut wurde,
das Thema Hifi komplett ignoriert hat. 
Mein Wohn/Esszimmer ist ein doppel Raum, mit breitem Durchgang.
Die andere Seite vom Wohnzimmer ist komplett Glas. 
Gleicher Wandabstand ist somit unmöglich. 
Ich habe durch den Einsatz von Hörnern die Seitenwände "aus dem Spiel" genommen.
Was natürlich für die tiefen Töne nicht funktioniert.

Mein Wohn- und Esszimmer ist auch ein riesiger zusammenhängender Raum mit vielen bodentiefen Fenstern und der Boden ist gefliest.
Hatte da auch über Jahre versucht was vernünftiges aufzubauen und war immer unzufrieden.
Subwoofer an verschiedenen Positionen aufgestellt, mit DSP gearbeitet u.s.w.
Ständig einen Kompromiss eingehen, wollte ich auch nicht.
60 -70 % macht der Raum, wenn der schon nicht stimmt wird es nie was hundertprozentiges.
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#80
(26.12.23, 18:18)Lenni schrieb: Natürlich sind bei mir auch Widerstände nötig.. 

Das schaut ja aus wie das L-Glied, das ich in meine KEF C20 gebastelt habe, um die mit 10 dB zu kräftigen Hörner auszubremsen, gegen die ich die ursprünglichen Hochtonkalotten ausgetauscht habe, da die sowohl mit als auch ohne Ferrofluid praktisch Arbeitsverweigerung betrieben haben…
Gruß Jochen

It‘s only Rock‘n‘Roll but I like it!  Cool
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