Hörgewohnheiten
#1
Ich habe mir dieser Tage von Lenni einen DSP ausgeliehen (auf diesem Wege: tausend Dank, Christian, bist ein wahrer Schatz Heart). Ich wollte einfach mal wissen, welche akustische Signatur mein neues Hörzimmer hat. Also gemessen links 
   
Sowie rechts in 1 Meter Abstand 
   
sowie am Hörplatz:
   

Die Messungen wurden natürlich OHNE jegliche Verbiegung im Tonsignal vorgenommen. Man sieht, dass mein Hörraum am Hörplatz (und auch sonst) deutlich Anhebungen im Bereich von 40 - 200 Hz fabriziert, teilweise bis + 5 dB. Demzufolge muss ich meinen Equalizer in etwa so einstellen, dass der Frequenzgang einigermaßen linear wird:
   
   
Das Loch bei 800- 1000 Hz habe ich übrigens noch beseitigt.

Und jetzt? Zweifellos ein sehr schönes Experiment! Jedoch, was ich so jetzt hören darf gefällt mir nicht mehr. Zu schwach im Bass. Oder halt zu nervig ab etwa 2 kHz aufwärts. Meine Hörgewohnheiten sind durch jahrelanges Hören mit Loudness und Subwoofer (nicht mehr mit Subwoofer, seitdem ich die Wharfedale Linton 85 im Hörzimmer habe) geprägt (versaut?) worden.

Wie ist das bei euch so?
Gruß Jochen

It‘s only Rock‘n‘Roll but I like it!  Cool
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#2
Ich habe mehrere Anlagen aufgebaut, alle mit unterschiedlichen Lautsprechern und in unterschiedlichen Räumen.
Wenn mir in einem Raum nicht gefällt was ich höre wird mit der Lautsprecherposition gespielt und wenn auch das nicht passt werden sie ausgetauscht.
Das macht man so lange bis einem gefällt was man auf die Ohren bekommt. Angel 

Gruß Jörg
Ich bin eigentlich ein ganz Netter, wenn ich Freunde hätte könnten die das sicher bestätigen.
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#3
Früher habe ich auch immer kräftig am Bass und Hochtonregler gedreht. 
Dann habe ich irgendwann eine Reportage über die Entstehung einer CD gesehen. Hier gab es ein ausgiebiges Interview mit einem Toningenieur gesehen. 
Das klang für mich natürlich sehr schlüssig. 
Also wurden fortan die Regler auf Null gestellt. 
Dann habe ich irgendwann bei meinem Nachbarn Musik gehört. Ich war völlig geflasht wie 3 Dimensional dies doch klang.. So extrem war dies bei mir nicht. 
Ich fragte ob das an den Boxen liegt? Er sagte, "nein, hier ist es halt relativ linear, der Raum macht am Ende das gleiche wie die Klangregler, nur teilweise recht wirr, dies gilt es zu entzerren.
Und seitdem messe ich und versuche ein möglichst gutes Ergebnis zu erzielen. 
Und, ja, ganz ehrlich, anfangs hatte ich sehr oft "Rückfälle" wenn ich bei Freunden Musik gehört habe mit so richtig fettem Bass!
Mittlerweile kann ich das auch noch ab und an so hören, aber spätestens nach 30 Minuten fängt es an mich zu nerven. 
Man gewöhnt sich also auch an einen Sound, genau wie man sich an Kaffee mit viel oder wenig Zucker gewöhnt.
Manchmal, wenn ich ein bisschen neben mir stehe und gucke, was ich da so mache, muss ich plötzlich grinsen. Und dann lachen wir beide.  Big Grin
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#4
(17.01.24, 23:46)Lenni schrieb: genau wie man sich an Kaffee mit viel oder wenig Zucker gewöhnt.

Niemals! Kaffee schmeckt nur ohne Zucker! Tongue 

Gruß Jörg
Ich bin eigentlich ein ganz Netter, wenn ich Freunde hätte könnten die das sicher bestätigen.
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#5
Entweder es ist so, „was ich nicht weiß macht mich nicht heiß“, oder aber ich habe bzw. erhöre das Problem mit der fehlenden Plastizität nicht. Oder es ist bei mir nicht oder kaum vorhanden.
Gerade höre ich Fusion-Jazz von Miles (Get Up With It) und überall im Raum passiert was. Ich vermisse nichts. Ich würde sagen, hier, in meinem Hörzimmer, ist nur das richtig, was mir gefällt. Mir! Ich frage euch ja schließlich auch nicht, welche Plattenspieler ich hier hinstellen soll… Tongue
Gruß Jochen

It‘s only Rock‘n‘Roll but I like it!  Cool
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#6
Was mir in dem Zusammenhang noch in den Sinn kommt:
Vielleicht bist Du, Lenni, ein „3-D“-wie-geil-ist-das-denn-Hörer und ich halt ein „Boah ey“-geiler-Bass-macht-mir-Gänsehaut-Fetischist. Und beide sind wir damit glücklich  Rolleyes
Gruß Jochen

It‘s only Rock‘n‘Roll but I like it!  Cool
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#7
Moin in die Runde….

ich kann nur für mich sprechen und da sieht das so aus:
Ich habe - neben anderen gravierenden Schäden  Big Grin - sicherlich altersbedingt und dem Vorleben entsprechend auch einen Hörschaden.
Nach einigen Anpassungen des Raums (Gardinen, Bassfallen, Rumrücken der Lautsprecher, Bilder mit Akustikvlies…) bin ich mit dem Klang rundum zufrieden. Es mag auch sein, dass ich mich einfach „dran gewöhnt“ habe und/oder sich die Hörgewohnheit geändert hat. Die Musik läuft zu 98% mittels „Source direct“ und die Dynaudio geben für mich den Bass genau so wieder, wie ich es mag.
Wenn ich jetzt mit DSP und Messungen der Raumakustik anfinge, Analysen zu machen, gäbe es mit Sicherheit Auffälligkeiten wie Moden und Auslöschungen in einzelnen Frequenzbereichen. Stört mich nur nicht…

Ein Optimieren der Raumakustik befürworte ich, bin aber grundsätzlich kein Freund von DSP. Die Entwickler von Elektronik und Lautsprechern machen sich ja schon Gedanken, wie ihre Erzeugnisse klingen sollen. Ein Yamaha klingt anders als ein Technics, Marantz, Luxman oder Macintosh. Gleiches gilt für die Lautsprecher und deshalb habe ich mir meine Kette so zusammengestellt, wie sie für MICH am Besten klingt.

Ich lasse mich gerne eines besseren belehren, bitte sogar darum, falls ich falsch liegen sollte, aber für mich ist DSP ein so massiver Eingriff in Klangcharakteristik der Komponenten, dass es dann doch eigentlich fast Wurst ist, welche Anlage ich habe. Dann reicht doch auch Bose, Teufel oder Loudt?
Beste Grüße… Severin
__________________

Technics 1200G + Goldring Ethos
Denon DP-3000NE + Ortofon 2M Black
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#8
Auch ich habe in den 70er und 80er Jahren mit Loudness gehört und meist noch Bass- und Höhenregler irgendwo auf der rechten Seite der Skala positioniert.

Als in den 90er Jahren erstmalig eine high-endige Anlage ohne jegliche Regelmöglichkeit mit "IMF Reference Standard Professional" 
Studio-Monitoren im Freudeskreis einzog, wurde mir sofort schlagartig klar, dass es bei mir genau so klingen muss. Ich war vollkommen "geflashed".

Die Begeisterung war so groß, dass ich innerhalb eines Jahres meine gesamte Anlage getauscht und IMF Lautsprecher am Start hatte, allerdings "nur" die TLS80, der "Professional Monitor" war preislich unerreichbar, daher habe ich ihn jetzt gekauft und werde ihn am 27. Januar abholen.

Ich höre also seit dem ohne Klangregelung.

In meinem vor wenigen Jahren entstandenen Musikzimmer stehen ebenfalls zwei Anlagen mit puristischen britischen Vollverstärkern ohne 
Klangregelung.

Hierzu ein altes Zitat:

darwin schrieb:ich habe vor einigen Wochen Michael (Spitzenwitz) besucht, der mit mir ein Philips-Tapedeck auseinander genommen hat - leider war eine Reparatur nicht möglich. Wie auch immer: er hat in einem kleinen Musikzimmer ein Schränkchen mit einem Verstärker und fünf (!) CD-Playern aufgebaut, dazu zwei hervorragende Regallautsprecher auf Boxenständern. Die habe ich mit einem der CD-Player gehört und war hin und weg. Sie waren sogar so gut, dass man "Fehler" im Mix ausmachen konnte. Für mein Empfinden schon zu gut, auf jeden Fall sehr analytisch.
Gruß
Michael
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#9
[Video: https://youtu.be/DSGN4QMEVDE?si=4_JFgfgn_ca-URuv]
Gruß

Jan


Hifi ist zu 40% Klang und 40% Optik. Der Rest sind Vorlieben.

Dreher im aktiven Einsatz:
JVC QL-Y55F, SABA PSP 910, Technics SL-1300, Hitachi PS-58

Abzugeben:
Sharp Optonica RP-5100, Luxman PD-284, Sonab OA5, SABA 60L

ToDos:
Dual: 1019, Dual 1219, Revox B795, Sony PS 5550, Technics SL-Q 33
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#10
Das Video hat schon ein geschmäkle, wie der Schwabe sagen würde. Viele Themen in 6min angeschnitten, die beim Hörer zu nicht mehr als Halbwissen führen und zu guter Letzt die Werbung gesprochen......
Gruß Chris



Wer nicht selbst denkt, muss glauben was andere behaupten. Big Grin
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