Bevor ich morgen oder Sonntag Fotos vom (hoffentlich) fertigem Dreher zeige, hier noch eine kleine Ermutigung es einfach mal zu probieren.
im Gegensatz zu meiner Lackieraktion beim Denon benötigt man hierzu überraschend wenige Werkzeuge.
(P.S. habe ich Ingolf eigentlich schon gedankt dass er mich ermutigt hat das furnieren zu probieren?)
Die meisten Werkzeuge hat jeder zu Hause.
Hier eine Liste mit allem was ich benutzt habe. Wenn es auch ohne ein bestimmtes Werkzeug gehen würde, dann erwähne ich dies in Klammern.
- Stifte
- Cuttermesser
- Zollstock
- Winkel
- Schablone
- Rundfeile (geht auch ohne)
- Holzleim
- Lackierrolle (geht auch mit Pinsel)
- Schleifpapier
- beschichtete Regalbretter
- Schraubzwingen
- Ober/Kantenfräse mit Bündigfräser (geht auch ohne, macht das ganze aber einfacher)
- Delta/Schwing/Exzenterschleifer (Würde auch mit der Hand gehen, es sei denn das alte Furnier soll komplett runter.)
(Die Oberseite habe ich komplett vom alten Furnier befreit, als Ingolf das Foto gesehen hat meinte er, gut schleifen reicht aus, folglich wurde das alte Furnier an den Seiten nur angeschliffen)
Das hier wird definitiv benötigt:
Ohne Cuttermesser geht es nicht. Zudem habe ich noch dieses kleine Bastelmesser (4,99€ bei Aldi) verwendet. Mit diesem Messer habe ich die Schablone geschnitten. Hierzu habe ich eine Anti-Rutsch Matte (transparent) auf dem Dreher fixiert und alle Löcher und Aussparungen in der Zarge mit dem Bastelmesser aus der Schablone ausgeschnitten.
(Das Bastelmesser war durch die sehr spitze Klinge auch perfekt um die Löcher unter dem geklebten Furnier zu finden. Denn entweder dringt die klinge durch, also Loch gefunden, oder eben nicht. Der Einstich ist jedoch niemals zu sehen, also man kann ruhig wild rumpicksen...)
Die Löcher für Typenschild und Scharniere habe ich ausgemessen und auf einem Zettel notiert.
Nun ging es ans schleifen der Zarge.
ich habe den Exzenterschleifer benutzt. (ich habe das große gerät genommen, da hier die Staubabsaugung am besten funktioniert. Wie gesagt, es würde auch mit der Hand funktionieren.
nach diesen Schritten geht es ans furnieren. Hierzu habe ich das benötigte Furnier grob passend mit dem Cuttermesser ausgeschnitten. Das Furnier habe ich natürlich etwas größer ausgeschnitten, damit ich an jeder Seite ca. 0,5 cm Überstand hatte.
Nun wird die Zarge mit Leim bestrichen. Hier war der Tip von Ingolf, eine Lackierrolle zu nehmen, Gold wert. Also im Primzip wird die Zarge mit Leim angestrichen.
(Ich habe mich für den wassrfesten Leim von UHU entschieden, da dieser etwas dünnflüssiger ist und sich so perfekt rollen ließ.
Liegt das Furnier auf del Leimschicht auf, so habe ich es vorsichtig mit der Hand etwas hin und her geschoben, damit es auch überall Bindung mit dem Leim hatte.
Als nächstes kommt ein beschichtetes regalbrett auf das Furnier. (Auf der Beschichtung haftet der Leim nicht, dies ist wichtig, denn es tritt immer ein wenig Leim aus!)
Nun wird das Brett mit Schraubzwingen auf das Furnier gepresst. Da wir den Druck auf eine recht große Fläche verteilen, sollte man mehrere Schraubzwingen verwenden um möglichst hohen Druck zu erzeugen!
(Dieses Brett habe ich für die Seitenteile benutzt, für die Oberseite natürlich ein größeres, auf das ich noch OSB Platten gelegt habe um den Druck besser zu verteilen, wie im Eingengspost zu sehen!
Nachdem das Furnier über Nacht gepresst wurde konnten die Schraubzwingen wieder entfernt werden. Nun wird das Furnier mit dem Cuttermesser an den Rändern passend geschnitten. (Was übrigens bessr geht als man denkt!)
Damit man nun die Seiten ebenfalls furnieren kann muss das Furnier an den kanten noch exakt bündig geschliffen werden. Ich habe diese Schleifblöcke verwendet, diese sind in meinen Augen deutlich komfortabeler als ein Schleifblock mit Schleifpapier)
Bei den Seitenteilen wird anschließend genau so verfahren, wobei ich die gegenüberliegenden Seiten jeweils parallel furniert habe.
Wenn die Kiste nun rundum furniert ist, geht es an das Ausschneiden der Löcher. Die kleineren Löcher und Bohrungen habe ich mit dem Bastelmesser ausgeschnitten. Die Ränder habe ich anschließend mit der Rundfeile geglättet.
Für den Laufwerks- und Tonarm Auschnitt habe ich einen Bündigfräser verwendet. (Da ich keinen 6mm Bündigfräser für die Kantenfräse hatte, habe ich dies mit der großen Oberfräse mit 8mm Aufnahme gemacht, was natürlich auch ging.) (Wer keine Fräse hat, der kann natürlich auch diese Aussparungen mit einem Messr schneiden und später schleifen.)
Wenn alle Löcher gefunden und ausgeschnitten sind, dann geht es ans schleifen. Hier habe ich mit 180er Körnung und dem Exzenterschleifer gearbeitet, der Feinschliff erfolgte von Hand. (Geht natürlich auch alles per Hand)
Wenn alles schön glatt ist, dann kann die Zarge geölt, gewachst oder mit Klarlack überzogen werden.
Ich habe mich für Wachs entschieden. (Diesen Hersteller hat mit Guido (@Nudel) mal für meine Böden empfohlen. Da ich so zufrieden mit dem Hersteller war, bin ich diesem auch hier treu geblieben.
Nochmals Danke für den Tipp, Guido!
Dann folgt evtl. eine 2. Schicht Öl oder Wachs, Trocknung und Zusammenbau.