Plattenpuck oder Plattenklemme?
#1
Liebe Plattenspielerfans,

ich spiele meine LPs "schon immer" ohne Puck o.ä. ab, habe aber (vermeintlich [Bild: https://www.analog-forum.de/wbboard/cms/.../1f609.png] ) gute Plattenspieler: SL-1000 II und SL-110 und möchte die Wiedergabe eigentlich optimieren. Ich weis auch gar nicht warum man Klemmen oder Gewichte braucht Confused , was aber nicht heißt, daß ich die Nützlichkeit bezweifle! Also zu meinen Fragen:

Was kann ich von Klemme oder Puck bei meinen Drehern erwarten?
Nach welchen Kriterien wählt man aus?
Mit welchem Plattenpuck oder welcher -klemme fange ich mal an zu probieren?

Ich möchte einfach mal probieren was diese Teile "bringen", aber dabei nicht "arm" werden [Bild: https://www.analog-forum.de/wbboard/cms/.../1f607.png]

Danke Euch!
Grüße,
Winfried
[Aktivlautsprecherfan]
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#2
(01.11.21, 23:10)wgh52 schrieb: Ich möchte einfach mal probieren was diese Teile "bringen", aber dabei nicht "arm" werden [Bild: https://www.analog-forum.de/wbboard/cms/.../1f607.png]

Was erwartest Du denn was passiert?
Weggezogene Vorhänge, immense Räumlichkeit, kristallklarer Klang - ist alles möglich!
Man muß nur fest genug daran glauben! Big Grin 

Gruß Jörg
Ich bin eigentlich ein ganz Netter, wenn ich Freunde hätte könnten die das sicher bestätigen.
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#3
Also ich spiele die Platten so wie diese eh und je in Tonstudios, bei der BBC etc.. gespielt wurden.. Ohne Klemme, ohne Puck.. 
Was soll das bringen? Ein Puck macht auch eine wellige Platte nicht glatt.. Einen Schlupf zwischen Plattenteller und Platte gibt es nicht, die Platte ist zusätzlich durch das Mittelloch fixiert.. 
Zudem habe im ganzen Internet noch keine halbwegs plausible Erklärung gefunden warum das mit Puck oder Klemme besser klingen sollte..
Manchmal, wenn ich ein bisschen neben mir stehe und gucke, was ich da so mache, muss ich plötzlich grinsen. Und dann lachen wir beide.  Big Grin
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#4
Ich verwende diverse Gewichte und das bei allen Drehern.
Bei sehr dünnen Platten bilde ich mir ein, dass sie besser auf dem Teller liegen. So rein subjektiv kann es auch ein wenig besser klingen.
Bei schweren Pressungen bringt es aber recht sicher nichts, bzw. hatte ich nie den Eindruck, dass da ein Unterschied zu hören ist.

Warum ich die Gewichte bei allen Drehern verwende? Es ist ein schönes Ritual und sieht nett aus. Mehr ist nicht dabei.
Gruß

Jan


Hifi ist zu 40% Klang und 40% Optik. Der Rest sind Vorlieben.

Dreher im aktiven Einsatz:
JVC QL-Y55F, SABA PSP 910, Technics SL-1300, Hitachi PS-58

Abzugeben:
Sharp Optonica RP-5100, Luxman PD-284, Sonab OA5, SABA 60L

ToDos:
Dual: 1019, Dual 1219, Revox B795, Sony PS 5550, Technics SL-Q 33
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#5
(01.11.21, 23:21)Lenni schrieb: Ein Puck macht auch eine wellige Platte nicht glatt ...

Aber er bringt eventuell eine kleine Verbesserung, obwohl ich mit den Michell Plattenklemmen bessere Erfahrungen gemacht habe als mit einem Puck.
Wunder bewirken können aber beide nicht. Wink 

Gruß Jörg
Ich bin eigentlich ein ganz Netter, wenn ich Freunde hätte könnten die das sicher bestätigen.
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#6
(01.11.21, 23:10)wgh52 schrieb: ich spiele meine LPs "schon immer" ohne Puck o.ä. ab, habe aber (vermeintlich [Bild: https://www.analog-forum.de/wbboard/cms/.../1f609.png] ) gute Plattenspieler: SL-1000 II und SL-110 und möchte die Wiedergabe eigentlich optimieren. 

Das sind Direkttriebler. Pflanzt Du denen ein Zusatzgewicht auf den Rücken, dann wird die Motorregelung ständig nachregeln, weil das Gewicht nicht mehr stimmt. Bringen Pucks oder Klemmen noch eine Unwucht mit, dann potenziert sich das "Fehlverhalten".

Und ja, es passiert etwas wenn die Dinger am SP-10 MK II sind. Die Räumlichkeit und Tiefenstaffelung geht zurück. Das kannst Du auch ziemlich einfach simulieren, wenn Du mal einen Finger an den Tellerrand drückst. Gerade so stark dass Du keine Drehzahlschwankungen hörst. Dann nimmst Du den Finger weg und wunderst Dich, weshalb die Bühnenstaffelung auf einmal wie von Zauberhand klarer, detaillierter wird und Du mehr Tiefe und mehr Breite und Höhe wahrnimmst.

Einfach keinen Kopf drum machen. Solange Du keine deutlich welligen Schallplatten hast, brauchst Du das eh nicht.

Bei einem Reibradler oder Riementriebler zählt das Zusatzgewicht zur trägen Masse. Auch hier führt das eher zu einer Verschlechterung des Gleichlaufes, weil es damit automatisch den Dehnungssschlupf erhöht.
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#7
Die zusätzliche Masse solcher Gewichte, die ohnehin nie zentrisch liegen sollte, belastet jedes Tellerlager und
führt ebenfalls wegen genau dieser zentrischen Anordnung keinesfalls zu einem besseren Masseträgheitsmoment,
nur weil das Schwungrad massereicher ist.

Das zentrierte Ausüben von Druck auf die Platte wirkt sich bei leichtem Vinyl sogar negativ auf den Rand aus,
der den Kontakt zur Matte verlieren kann. Das Argument mag man je nach Dreher durch den Einsatz eines
Outer-Rings in Frage stellen, dieser fällt aber ebenfalls in die Kategorie der Zaubermittelchen.
Ein mittig angeordnetes Gewicht kann jedenfalls keinen Einfluss auf Unebenheiten im mittleren und äußeren
Bereich einer Schallplatte nehmen, auch wenn die Werbung dies verspricht.

Die meisten Plattengewichte werden sicherlich der Optik wegen eingesetzt.
Eine nahezu gewichtslose Plattenklemme erfüllt den Zweck in der Regel besser
und kostet weniger Geld.

Besonders bei Subchassis-Spielern ist jedes zusätzliche Gewicht zu vermeiden, es sei denn, das
Subchassis wird entsprechend justiert.
Gruß
Michael
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#8
Man sollte hier auch einen Blick auf das Gewicht selber werfen.
Diese Gewichte werden ja mit werten von bis zu 800 g angeboten. So etwas kann für das Tellerlager kaum gut sein.

Ich verwende Gewichte im Bereich zwischen 160 und 280 g. Wenn ein Tellerlager das nicht ab kann, ist es Plunder und muss weg.

Auch die zusätzliche Masse sollte kein Problem sein. Bei ein paar kg für den Teller, dem Gewicht der Matte und der Platte, spielen die paar Gramm keine nennenswerte Rolle.
Gruß

Jan


Hifi ist zu 40% Klang und 40% Optik. Der Rest sind Vorlieben.

Dreher im aktiven Einsatz:
JVC QL-Y55F, SABA PSP 910, Technics SL-1300, Hitachi PS-58

Abzugeben:
Sharp Optonica RP-5100, Luxman PD-284, Sonab OA5, SABA 60L

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Dual: 1019, Dual 1219, Revox B795, Sony PS 5550, Technics SL-Q 33
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#9
Herzlichen Dank für die vielen, offenen Antworten!

Mein Fazit: Ich kümmere mich um andere, größere, lohnendere Baustellen, von denen ich ja genügend viele habe...
Grüße,
Winfried
[Aktivlautsprecherfan]
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#10
Gern geschehen.

(02.11.21, 2:41)wgh52 schrieb: Mein Fazit: Ich kümmere mich um andere, größere, lohnendere Baustellen, von denen ich ja genügend viele habe...

Ja, das Dach sollte natürlich gedeckt sein, bevor man in das Haus einziehen will. Big Grin

Aber welche offenen Baustellen solltest Du denn bei HiFi überhaupt haben? Es kommt doch schon Musik raus. Big Grin Die Hauptsache soll Musik sein und nicht Gerätschaften. Also schnell noch ein paar Schallplatten kaufen gehen, auflegen und genießen und schon ist die Welt in Ordnung. th_up
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