Subchassis oder Brettspieler?
#51
Hallo, 

die Haubenfrage stellt sich hier irgendwie gar nicht.  Rolleyes
   

Grüße
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#52
Big Grin Big Grin Big Grin
Manchmal, wenn ich ein bisschen neben mir stehe und gucke, was ich da so mache, muss ich plötzlich grinsen. Und dann lachen wir beide.  Big Grin
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#53
(23.04.22, 9:38)Burkie schrieb: die Haubenfrage stellt sich hier irgendwie gar nicht.  Rolleyes

Das ist ja blöd. Da bleiben dann ja Millionen von Fragen offen  Big Grin
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#54
(22.04.22, 19:06)Rheydter schrieb: Korrigiert mich gerne, aber werden die Federelemente im Subchassis nicht dazu eingesetzt, die Übertragung von Körperschall von Zarge und Haube auf die im Subchassis montierten Baugruppen zu vermeiden?

Ja und nein. Natürlich bist Du sofern Du die Federaufhängung oder nur gefederte Füße bzw. deren Wirkprinzip isoliert betrachtest in der technischen Mechanik. Aber selbst während der Abtastung auftretende Relativbewegungen des Plattentellers haben Auswirkungen auf das Abtastverhalten und werden dann über den Tonabnehmer ebenso und gemeinsam mit dem Musiksignal aus der Rille in das Ausgangssignal übertragen.

Vor einigen Jahren haben wir ein Audiofest organisiert und unser Hauptthema waren Plattenspieler. Wir hatten dort Morsiani, Scheu, Cronos, Garrard, Well Tempered ud Co. bis zu EMT 828, 948 und 927. Mit dem SetUp haben wir uns sehr viel Mühe gemacht und als Plattform U-Betonsteine besorgt und extern verschiebbare Basen gebaut, Thomas Schick stellte zwei identische 12" Tonarme zur Verfügung und wir hatten zwei identisch gemessene Supex SDX-1000 zur Verfügung. Gemessen wurde mit Thorens Rumpel-Meßkoppler, DIN Messschallplatte und Wechselspannungs-Millivoltmeter.

[Bild: https://www.theaudioeagle.com/images/sch...arrard.jpg]
Bild von Norbert Wokusch/ The audioeagle

Über die Straße vom damals gewählten Veranstaltungsort befindet sich auch heute noch ein Stahlröhrenwerk, welches 24/7 produziert und alle paar Minuten eine Stahlröhre mit großem Durchmesser abschneidet. Stand oder steht man auf der Terrasse der Event-Location, dann hört man da ein lautes Geräusch und auch einen heftigen Plumps, wenn der Röhrenabschnitt dann auf den Boden schlägt. Diese Erschütterungen hatten wir in unseren Messergebnissen und waren doch ziemlich verwundert, weil wir uns anfangs nicht haben vorstellen können, dass diese Erschütterungen in der Lage wären den ca. 90 kg wiegenden U-Betonstein in merkliche Schwingungen zu versetzen, die wir dann in der Messung auch noch wirklich sehen können. Aber es war so und ich spreche nicht von Milliprozent sondern von ziemlich deutlichen Messwerten im Bereich von bis zu 4 dB Unterschied im Fremdspannungsabstand.
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#55
Bis vor zwei Jahren hatte ich hier diese wunderbaren Ikea-Pappmöbel stehen. Diese weißen Dinger, die sich großer Beliebtheit als Plattenregal erfreuen. Drauf stand ein Micro Seiki DDX-1000 mit diesen zusätzlichen MSB-100 Absorberfüßen. Das war so gut entkoppelt, dass man im Betrieb von oben mit der geballten Faust auf den Laufwerkstisch schlagen könnte, ohne springen der Nadel oder störende Nebengeräusche.
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#56
(24.04.22, 21:22)Rheydter schrieb: Bis vor zwei Jahren hatte ich hier diese wunderbaren Ikea-Pappmöbel stehen. Diese weißen Dinger, die sich großer Beliebtheit als Plattenregal erfreuen. Drauf stand ein Micro Seiki DDX-1000 mit diesen zusätzlichen MSB-100 Absorberfüßen. Das war so gut entkoppelt, dass man im Betrieb von oben mit der geballten Faust auf den Laufwerkstisch schlagen könnte, ohne springen der Nadel oder störende Nebengeräusche.

Auf so ein Beton U kannst Du auch mit der Faust draufhauen und wirst nix davon hören und die Nadel wird auch nicht springen; da kannst Du sogar einen Hammer nehmen. Trotzdem konnten wir die Erschütterungen durch die Maschine des Betriebes nebenan messtechnisch sehr deutlich nachweisen. Wie gesagt machte das 4 dB unbewertet nach DIN A aus. Darum geht es aber eigentlich nicht, das ausführliche Beispiel sollte nur aufzeigen, dass die Messgröße für alle diese Dinge der Fremdspannungsabstand ist, dieser aber wie nun auch ausführlich dargelegt von verschiedenen Faktoren (siehe Beitrag #13) bestimmt wird bzw. die von Dir angezweifelte Erklärung aus diesem Beitrag korrekt ist.

(22.04.22, 12:33)Burkie schrieb: Es wurde stillschweigend davon ausgegangen, dass alle 3 bis 4 Federn bzw. Federfüße stets gleichsinnig schwingen. In Wirklichkeit können sie gegensinnig bzw. phasenverschoben zueinander schwingen, wobei der Plattenspieler bzw. das Subchassis dann Taumelbewegungen ausführt.

Nein, denn dafür würdest Du ein großes Erdbeben mit richtig heftigen seitlicher Bewegungsrichtung benötigen und auch dabei wird aller Voraussicht nach die Amplitude noch viel zu klein ausfallen als die drei oder vier Federelemente Ihre Kopplung durch das gehäuse oder das Subchassis wegwerfen und phasenverschoben schwingen werden.

(22.04.22, 12:33)Burkie schrieb: Ein Nachteil kann sein, dass bei Bewegungen des Subchassis gegenüber dem Chassis sich die Riemenspannung leicht ändert, was möglicherweise zu Gleichlaufschwankungen führen könnte.

Auch hier gilt ein klares Nein. Die Amplitude mit der ein Subchassis im Betrieb "schwingt" ist so klein, dass es vom Subchassis hervorgerufen keinen Dehnungsschlupf gibt, der sich nachteilig auf die Drehgeschwindigkeit auswirkt. Einzig beim Anlaufen des Motors bis zur Erreichung der Solldrehzahl ist so ein Verhalten nachweisbar, aber nicht für sich allein quantifizierbar, denn in dieser "Phase" ist die Drehzahl ja eh noch nicht konstant sondern fährt erst langsam hoch. Der normale Dehnungsschlupf des Riemens an sich ist sobald die Nenndrehzahl erreicht wurde auch die deutlich wuchtigere und klangbestimmende Größe; allerdings ist dies abhängig vom Tellergewicht - je höher das Tellergewicht, desto größer der Dehnungsschlupf. Bei einem Linn LP12, Ariston RD-11s, Heybrook TT-2 oder Thorens TD-125 ist der Dehnungsschlupf deshalb fast vernachlässigbar, ab einem Tellergewicht von über 5 kg dagegen wird das (Dehnungsschlupf) sogar bereits deutlich hörbar.
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#57
Betonboden. Ikea Kallax 3x4 Fächer (quer) mit 3 Plattenspielern oben drauf, ohne Subchassis. Deckel der Plattenspieler mal offen, mal geschlossen, ohne feste Regel.

Ich hatte noch nie Probleme mit Resonanzen oder das die Nadel springt. Selbst wenn ich im Kallax Schallplatten suche oder entnehmen, von denen ein Teil im in der 2. Reihe steht.  Big Grin
Gruss Jürgen

Ein Tag ohne Musik ist wie Currywurst ohne Pommes. Kann man essen, macht aber keinen Spaß.  Cool
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#58
Ist doch recht eindeutig.

Wenn der Boden schwingt (das sind üblicherweise etliche Tonnen) dann bringen ein paar kg Betonklotz als Unterbau mal so gar nichts. Das ist dann eher die falsche Wahl, da Beton praktisch nichts absorbiert.
Die billigen Kallax sind aus Verbundmaterial. So etwas schwingt eher schlecht, ist aber grundsätzlich in der Lage auch ein wenig elastisch zu reagieren.

Diese Stahlrohre verursachen ein lokales Erdbeben (zumindest wirkt es in der Nähe so). Eine entsprechend stark bedämpfte Federung wäre hier gut gewesen. Also die kurzen harten Stöße in lange weiche Schwingungen umwandeln.
Die Masse des Betonblocks hat ja in dem Fall nur für eine gute Ankoppelung an den schwingenden Boden gesorgt.
Gruß

Jan


Hifi ist zu 40% Klang und 40% Optik. Der Rest sind Vorlieben.

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#59
Ich denke dass wir uns hier mehr Gedanken machen als jeder Hersteller sich je gemacht hat. 
Warum?
Bei jeder Messung (Gleichlauf, Rumpel etc...) steht der Plattenspieler auf einem festen Untergrund in einem Labor. Die hier ermittelten Werte sind nachher quasi die "Visitenkarte" des Plattenspielers. What if Szenarien werden nicht getestet und wurden nicht getestet. 
So ist bei einem PKW auch der Durchschnittsverbrauch angegeben und nicht der Maximal Verbrauch wenn ich fahre wie eine Wildsau. 
Dass ich Überhaupt anständig Musik auf die Ohren bekemme, liegt lediglich an dem Zusammenspiel von Tonabnehmer mit der Massenträgheit des Tonarms. 
Und dieser Trägheit des Tonarms ist nun auch geschuldet dass ein Plattenspieler bei Erschütterungen springt. 
Gewisse kleinere Vibrationen werden zum Teil von den Federn (Das ist die häufigste Konstruktion) weggeschluckt. 
Grundsätzlich ist jedoch eine Feder nicht die Beste Möglichkeit Vibrationen zu "schlucken" Vibrationen werden geschluckt wenn die Bewegungsenergie in Wärme umgewandelt werden kann. (Denn irgendwo muss die Energie nach dem Energieerhaltungssatz ja hin.)
Die Federn können eines aber sehr effektiv, die Vibration verlangsamen. (Dies ist dann wieder der Masseträgheit des "Subchassis" bzw. des gesamten Plattenspielers geschuldet.)
Die Feder staucht sich also leicht und gibt dann die "gespeicherte Energie" verlangsamt wieder ab. (Die Feder längt sich wieder.) 
Diese Verlangsamung reicht jedoch teilweise aus dass die Nadel nicht springt. 

P.S. 
Da es sich hier um rein physikalische Zusammenhänge und Gesetzmäßigkeiten handelt, die durch gewisse Konstruktionen reduziert werden, bleibt das Konstruktionsprinzip auch aktuell. 
Was hingegen Realität ist, es verliert teilweise an Relevanz. Denn wer setzt heute noch einen klassischen HiFi Turm ein, in dem der Plattensieler ganz oben steht, damit sich die Vibrationen noch potenzieren? 
Das Klientel das heute noch Platte hört schraubt den Plattenspieler halt an die Wand anstatt diesen auf einen schwingenden Holzboden zu stellen. Somit hat die "Sozialisation" das Problem gelöst, bzw. umgangen.

P.P.S.
Ich fand übrigens @DonCamillos Messungen sehr interessant.
Manchmal, wenn ich ein bisschen neben mir stehe und gucke, was ich da so mache, muss ich plötzlich grinsen. Und dann lachen wir beide.  Big Grin
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#60
In der Stereoplay 09/86 sind die Mikrofonieeffekte übrigens einmal gemessen und dokumentiert worden. Wenn ich mich recht erinnere wurde da über einen breiteren Frequenzbereich gemessen, der über die üblichen Fenster der Rumpelmessung mit und ohne Bewertungsfilter hinaus ging. Bei der Rumpelmessung müsste die Betrachtung irgendwo um 500 Hz enden.
Die getesteten Geräte wurden mit rosa Rauschen beschallt, während sie eine Testschallplatte mit unmodulierter Rille abspielten.
Da sieht man zumindest einmal, wie unterschiedlich sich ein alter Linn LP12, Thorens Fantasy und Micro SX 555 FVW unter gleichen Testbedingungen verhalten.
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