Belt drive vs. Direct Drive
#21
(18.08.23, 12:18)RO55 schrieb:
(18.08.23, 12:07)RO55 schrieb: Probiere es besser aus, bevor Du sowas behauptest. Ich habe das übrigens getan. Der EMT 930 oder der Schlumberger brechen Dir quasi die Patschehändchen.

Du hast aber keine Slipmat benutzt! Davon rede ich doch die ganze Zeit. Natürlich kann man das ohne nicht und bricht sich die Finger.

Was da passiert ist das auf Lastrum und Neutrum des Riemen unterschiedliche Kräfte wirken. Deshalb längt sich der Riemen und das tut er immer sobald Lastrum und Neutrum sich krafttechnisch unterscheiden. Wenn Du dann das Bremsmoment wegnimmst - also die Patschehändchen von der Schallplatte nimmst - dreht sich das Kräfteverhältnis um und der Riemen schnalzt. Eine Slipmat kann also die Längung des Riemens verringern, weil damit ein geringeres Bremsmoment aufgebracht wird, den Effekt an sich kann sie aber nicht verhindern.

Das gilt auch analog beim Reibrad. Der Klemmeffekt setzt (also) vielleicht später ein, verhindern oder verringern kann die Slipmat den Effekt aber nicht.
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#22
(18.08.23, 12:53)Don_Camillo schrieb:
(18.08.23, 12:18)RO55 schrieb:
(18.08.23, 12:07)RO55 schrieb: Probiere es besser aus, bevor Du sowas behauptest. Ich habe das übrigens getan. Der EMT 930 oder der Schlumberger brechen Dir quasi die Patschehändchen.

Du hast aber keine Slipmat benutzt! Davon rede ich doch die ganze Zeit. Natürlich kann man das ohne nicht und bricht sich die Finger.

Was da passiert ist das auf Lastrum und Neutrum des Riemen unterschiedliche Kräfte wirken. Deshalb längt sich der Riemen und das tut er immer sobald Lastrum und Neutrum sich krafttechnisch unterscheiden. Wenn Du dann das Bremsmoment wegnimmst - also die Patschehändchen von der Schallplatte nimmst - dreht sich das Kräfteverhältnis um und der Riemen schnalzt. Eine Slipmat kann also die Längung des Riemens verringern, weil damit ein geringeres Bremsmoment aufgebracht wird, den Effekt an sich kann sie aber nicht verhindern.

Das gilt auch analog beim Reibrad. Der Klemmeffekt setzt (also) vielleicht später ein, verhindern oder verringern kann die Slipmat den Effekt aber nicht.


Das ist sicherlich alles richtig - ich habe keine Ahnung von der Materie. Aber wie Du auf dem Video sehen kannst, ist es in der Praxis durchaus möglich, mit Riementrieblern und Slipmats aufzulegen - Lastrum, Neutrum und Schnalzen hin oder her. Mehr habe ich nie behauptet.
Gruß
Ross

"Meine Aura strahlt wie 'ne Alufelge." Jacques Palminger (Kings Of Dub Rock)
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#23
(18.08.23, 13:13)RO55 schrieb: Das ist sicherlich alles richtig - ich habe keine Ahnung von der Materie. Aber wie Du auf dem Video sehen kannst ...

... müssen die Thorens gravierend umgebaut sein, denn als Schwabbler mit recht weicher Federabstimmung würden die sich sonst heftigst aufschaukeln. Zudem haben Thorens TD-125 im Originalzustand einen eher weniger drehmomentstarken Motor/ Antrieb. Selbst mit Slipmat wird es da ohne Modifikation schwierig keinen heftiger schnalzenden Riemen zu produzieren, weil eben der Motor ziemlich leicht zum Stehen zu bringen ist. Und da man das Ganze nur von außen sieht, könnte es also auch durchaus ein DD Umbau im alten Gehäuse sein. Will sagen, das Video beweist gar nichts.

Die Meisten dieser HiFi-Videos sind übrigens eher nur ein Beispiel für "denn sie wissen nicht was sie tun". Und rausgekramt werden diese auch nur von Denen die sich nicht auskennen.
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#24
(18.08.23, 13:20)Don_Camillo schrieb:
(18.08.23, 13:13)RO55 schrieb: Das ist sicherlich alles richtig - ich habe keine Ahnung von der Materie. Aber wie Du auf dem Video sehen kannst ...

... müssen die Thorens gravierend umgebaut sein, denn als Schwabbler mit recht weicher Federabstimmung würden die sich sonst heftigst aufschaukeln. Die Meisten der HiFi-Videos sind übrigens eher nur ein Beispiel für "denn sie wissen nicht was sie tun". Rausgekramt werden diese auch nur von Denen die sich nicht auskennen.

Jetzt ist aber auch mal gut, Rolf! Es darf nicht sein, was nicht sein kann, oder wie? 

Man kann definitiv mit einem Riementriebler auflegen. Ich habe selbst damals in den 90ern aus finanziellen Gründen nur einen 'echten' 1210er gehabt und mir dazu den damals ersten Reloop gekauft. Das war ein Riementriebler. Das war natürlich kein Vergleich zum Technics, aber es hat funktioniert. Soviel zum Thema 'die sich nicht auskennen'. 

Für mich ist das Thema hiermit erledigt.
Gruß
Ross

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#25
Ich kläre Dein Missverständnis gerne auf.

Die gegebene technische Erklärung und die Physik sagen ganz klar, dass nur weil sich der Teller noch dreht eben nicht gesagt ist, dass das Ganze auch noch so funktioniert wie es eigentlich soll. Das zu Deiner Aussage es hat funktioniert und war kein Vergleich zum 1210. Du darfst aber natürlich gerne tun und lassen was Du willst.

Das Video mit den beiden Thorens ist aber kein Argument für den DJ Betrieb von Riemenantrieben. Warum?

Weil der Thorens TD-125 ein Plattenspieler mit gefedertem Subchassis ist. Wenn Du dort im Originalzustand von oben auf das Label drückst um die Schallplatte zu verlangsamen, dann fängt das Subchassis an sich in den Federn zu bewegen und die Nadel springt Dir aus der Rille. Deshalb gab es zu einer Zeit, als in der Diskothek Schallplatten nur aufgelegt und die DJ-Leistung darin bestand dazwischen zu quatschen und den Titel anzusagen von Thorens einen Umbausatz, der die Federn im Subchassis durch Gummibälge ersetzte. Das sollte die Trittschallempfindlichkeit abmildern, ermöglichte aber dennoch nicht die Schallplatten bei drehendem Plattenteller abzustoppen ohne die Nadel zu verlieren.

Wir haben es also allein deshalb in dem Video schon mit einem Umbau zu tun, der das Subchassis gänzlich außer Funktion setzt.

Zweitens ist das Drehmoment des originalen Motors zu schwach um da zu bewerkstelligen, was Du da im Video siehst. Der Wiederanlauf mit originalem Motor würde viel zu lange dauern. Also muss auch hier etwas umgebaut worden sein. Und ohne da in die beiden gezeigten Plattenspieler hineinsehen zu können und so wie sich das im Video verhält könnte da auch durchaus auch der Direktantrieb aus dem TD-535 (gab es irgendwann gegen Ende der 80er) eingebaut worden sein.

Deshalb ist das Video eben kein Beweis dafür, dass es mit einem Riemenantrieb auch funktioniert.

Ein Reloop mit Riemenantrieb ist ein ganz anderer Plattenspieler, mit gänzlich anderem konstruktiven Aufbau. Hier entfällt zumindest schonmal das Schwabbler-Problem. Auch ist der Motor deutlich drehmomentstärker als er es beim TD-125er war. Also ist bei der Anwendung auch allein deshalb mit weniger Problemen zu rechnen als mit einem originalen Thorens TD-125. Wenn aber die technischen Abhängigkeiten nicht klar sind, dann ist es natürlich auch nachvollziehbar, wenn Äpfel mit Birnen verglichen werden und derartige Missverständnisse entstehen.
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#26
Ich hatte zwar geschrieben, für mich sei hier Schluss, aber das kann ich so nicht stehen lassen.

Rolf, Du hast weiter oben selbst geschrieben, dass Du kein DJ seist und Dir das mit der Slipmat neu sei. Ich hingegen habe viele Jahre aufgelegt und weiß, wovon ich rede. Daher versuche ich nun kurz, Dein Missverständnis aufzuklären.

Du scheinst zu glauben, DJing sei ein Kraftsport. Das Gegenteil ist der Fall. Man benötigt dafür Feingefühl. Man muss nicht mit der Hand von oben auf das Label drücken, um eine Platte zu verlangsamen. Es reicht, den kleinen Finger ganz leicht auf die Platte zu legen, und schon stoppt sie. Dafür ist die Slipmat da! Der Teller dreht sich drunter munter weiter. Von daher schaukelt sich da auch nichts auf, wenn man vorsichtig vorgeht. Ich rede hier ausdrücklich nur von DJing, also dem Auflagen von Platten. Scratching ist eine andere Hausnummer, das wird mit einem Subchassis nicht funktionieren.

Ich gehe jede Wette mit Dir ein, dass die Thorens in dem Video nicht modifiziert sind. Man sieht doch z. B. bei Minute 16:18 ganz genau, dass das Subchassis noch funktioniert und wackelt. Und auch der Motor so eines Thorens schafft es, die Platte relativ schnell wieder auf Drehzahl zu bekommen. Dauert halt etwas länger als bei einem starken DD, aber man sieht ja, dass es funktioniert. Der Motor muss ja auch nicht aus dem Stand auf 33 oder 45 beschleunigen, der dreht sich ja wie gesagt die ganze Zeit weiter unter der Slipmat, von daher gibt es gar keinen wirklichen Wiederanlauf.

Ich schlage vor, dass Du Dir beim nächsten Plattenkauf im Plattenladen eine billige Slipmat für 5,- mitnimmst und das einfach mal auf einem Deiner vielen Plattenspieler ausprobierst. Du wirst sehen, dass das funktioniert. Glaub mir.

Ich weiß, dass für Dich Zahlen und Messwerte eine enorm wichtige Rolle spielen. Aber nur, weil es in Deiner Theorie nicht funktionieren kann, heißt das nicht, dass es im wahren Leben nicht doch geht. Probier es aus!

Ich hoffe, damit ist nun alles geklärt.
Gruß
Ross

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#27
(18.08.23, 16:12)RO55 schrieb: Ich weiß, dass für Dich Zahlen und Messwerte eine enorm wichtige Rolle spielen
 Nein, Versuche bitte das was und die Zusammenhänge, welche ich erkläre nochmal oder besser erstmal zu verstehen
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#28
(18.08.23, 16:27)Don_Camillo schrieb: Du weißt leider gar nichts und hast auch leider keine einzige meiner Erklärungen verstanden. Und glaube mir, ich habe wahrscheinlich 100 Mal mehr ausprobiert als Du Dir überhaupt im Traum nur vorstellen kannst. Ich gebe einfach auf; es führt zu nichts

Ich denke auch, dass es zu nichts führt, würde Dir aber gerne sagen, dass ich die Art, mit der Du hier teilweise mit mir umgehst, absolut nicht OK finde. Mach damit, was Du willst...
Gruß
Ross

"Meine Aura strahlt wie 'ne Alufelge." Jacques Palminger (Kings Of Dub Rock)
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#29
Jungs,
ich bin extra von einem anderen Forum hierher gewechselt,
weil ich so etwas nicht mehr lesen/erleben wollte.

Vertragt Euch bitte!

Ihr habt aufgrund, unterschiedlicher Erfahrungen und Einschätzungen, sicherlich Beide recht!

No Discussion! Dodgy Big Grin
Ein gutes Hobby will gepflegt sein!
Grüße von
Tom (früher Vinyl Tom)
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#30
Die beiden Thorens TD125, die der Knabe in seinem Video nutzt, haben einen Pitch-Regelbereich von +/- 2%, es wurden, wie man auch hört,
nur Übergänge zwischen Platten mit sehr geringem BPM Unterschied realisiert.

Dieser Typ ist ein Freak, der sich auf diesen Unsinn eingeschossen hat, der zweifellos ganz nett anzusehen ist.
Ein einfaches Mixing von nahezu "gleichschnellen" Scheiben ist mit entsprechender Übung sicherlich höchst unkomfortabel möglich.

Der gute alte Technics SL1200/1210 MKII hat einen Pitch-Regelbereich von +/- 10%, aktuelle Geräte von +/- 20%.

Ich bin ein absoluter Freund des Riemenantriebs, auflegen ist hiermit aber schlichtweg unmöglich, ebenso sieht es mit dem Reibradspieler aus.

Wie bereits geschrieben wurde, sorgt die Slipmat, die es auch in verschiedenen Qualitätsstufen gibt, dafür, dass der Teller unter ihr 
unbeeindruckt weiterdreht, während der DJ mit Backspins und Scratching für Stimmung sorgt. Das Stroboskop steht während dieser 
Aktionen idealerweise perfekt still. Der Teller hält nie an oder ändert die Richtung. Das gehört zur Kunst des DJings.

Mit Geräten von Technics oder Vestax kann man das schon seit über 30 Jahren mühelos realisieren.
Die billigen Direkttriebler von Stageline, SLM, JayTech, JBSystems, Omnitronic, DAP Audio, Gemini, Jim Carson, Numark, Reloop und American Audio,
die Ende der 90er Jahre den Markt überschwemmten, sehen zwar wie das Technics Vorbild aus, sind aber völlig unbrauchbar, wenn man professionell arbeiten möchte. Solche Geräte eignen sich maximal für den anspruchslosen Einsatz in der Kellerbar.

Erst seit knapp 10 Jahren gibt es die sogenannten Super-OEM's aus China, die dann Synq, Reloop, Denon, Numark, Gemini, Pioneer oder Stanton heißen
und das benötigte Drehmoment liefern um sie als günstigen Kompromiss einsetzen zu können.
Gruß
Michael
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