17.01.24, 23:44
(17.01.24, 22:23)Darkstar schrieb: Das Anrufen will ich mir ja gerade sparen. Sorry Guys, aber 170 Euro um einen funktionierenden Originaltrafo zu ersetzen, nur um den Stepdown Converter zu vermeiden, ist schon ein bisschen daneben, oder?
Na ja, irgendwie drehen wir uns hier im Kreis, oder? Vielleicht habe ich mich ja auch unverständlich ausgedrückt? Ich versuche es nochmal:
Will man den Plattenspieler auf 220V umbauen, dann muss man den internen Trafo gegen einen Solchen mit Primärspannung passend zum hiesigen Stromnetz passenden austauschen. Den mag es in verschiedenen Qualitäten von der Stange geben (hängt von den benötigten Spannungen und der benötigten Leistung ab), wenn man einen Trafo mit verschiedenen Sekundärspannungen benötigt, kann man den bei entsprechendem Platzangebot ggf. auch auf mehrerer Standardtransformationen aufsplitten. Aber gerade die preiswerten Printtrafos sind leider nie ganz ruhig und brummfrei und das wäre in einer Plattenspielerzarge ganz einfach kontraproduktiv.
Wenn man sich allerdings die Netzteilschaltung ansieht, kann man eruieren ob die Schaltung ggf. auch mit abweichenden Standardspannungen wie 2*17,5 oder 2*18V und 2*9V oder 10V betrieben werden können. bei Spannungsreglern muss man dann halt kurz ausrechnen, ob die über den Spannungsregler abfallende Spannung vom Spannungsregler auch vertragen wird und ob dieser ggf. dann sowas wie eine Kühlkörper benötigen könnte oder ob man da etwas mehr ändern muss. Das Alles ist aber solange nach dem Netzteil die von der Motorregelung benötigten Spannungen bereitgestellt werden zumindest machbar.
Alternativ kann man sich einen Trafo nach Spezifikation wickeln lassen, was den Vorteil hat dass dieser dann auch die Anforderung absolut brummfrei und ruhig erfüllen würde, was eben bei zumindest Printtrafos nicht unbedingt immer der Fall ist.
Ob der Plattenspieler definitiv 100V benötigt oder auch mit 110 bis 120 Volt sicher betrieben werden kann, hängt von der Schaltung und deren Auslegung ab. Ein Trafo, der für 100V ausgelegt ist, kann bei 110V z.B. zu brummen beginnen.
Wenn er dann auf seiner Sekundärseite z.B. 17,5V liefern soll, danach ein Brückengleichrichter sitzt und danach ein Elko mit 25V Spannungsfestigkeit, dann ist das schon im Original eigentlich etwas unterdimensioniert, denn nach dem Brückengleichrichter lägen hier bereits um die 24V an. Wird die Sekundärspannung des Trafos in diesem Beispiel also größer, ist der Elko bereits unterdimensioniert.
Wenn danach ein Spannungsregler folgt, der aus den 24 V eigentlich 20 V machen soll, dann kommt es auf die Type des Spannungsreglers an, ob dieser auch 25V Eingangsspannung verträgt und ob er das ggf. durch Montage eines Kühlkörpers trotzdem noch vertragen würde. Das erfährt man alles aus dem Datenblatt des Spannungsreglers.
Und so weiter und wo weiter. Diese Betrachtung benötigt man aber sowohl für die Auswahl bzw. Dimensionierung des Ersatztrafos als auch für die Auswahl des passenden Step Down Trafos.
Ob sich der Aufwand lohnt steht dabei natürlich auf einem ganz anderen Blatt. Ja, eine Trafoanfertigung kostet definitiv deutlich über €100 und es wird nur dann günstiger, wenn man hier in größeren Stückzahlen denkt und bestellt; ein Koden CT-30 inkl. aller Importkosten liegt natürlich (immer) darunter und macht auch nichts schlechter als der Umbau. Übrigens gewährleistet ein Step Down mit der korrekten Spannung hier ebenfalls, dass der original verbaute Trafo grundsätzlich und ohne Defekt brummfrei und ruhig arbeitet.
P.S.:
Apropos Qualität der Printtrafos. Ich brauchte für einen Phonostufe 4 Printtrafo im Netzteil habe diese zuerst bei Reichelt bestellt und auf die Platinen eingelötet - brummte wie die Hölle und da schon verlötet ist das dann mit dem Umtausch halt so eine Sache. Also nochmal vier Printtrafos bei Conrad geordert, in nicht verlötetem Zustand getestet - brummten ebenfalls wie Seuche -also zurück zum Absender. Im DIY berichtete dann Jemand, das es die bei Pollin gerade gäbe - also nochmal 4 Stck. gleiches Spiel. Insgesamt habe ich sechs mal bestellt bis ich vier Printtrafos hatte, die brummfrei waren.
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.....(abgewandelt von Heinz Erhard)
